Manchmal beginnt ein außergewöhnlicher Lebensweg damit, dass ein Kind spürt, anders zu sein. Steven Elijah Neuhaus, geboren 1989 in Worms, kennt dieses Gefühl seit seiner frühesten Kindheit. Autismus, Legasthenie und eine Sehbehinderung begleiteten ihn – doch sie waren nie sein ganzes Bild. Wo viele Rückzug erwarten, fand Neuhaus lebendige Kreativität: Tanzende Wörter in Notizbüchern, Beats am Musikrechner, farbsatte Gemälde auf Leinwand.
In einem System, das auf Gleichförmigkeit und Anpassung ausgelegt ist, stieß er mit seinen Ecken und Kanten immer wieder auf Widerstand. Doch gerade dort entfaltete er kreative Energie und fand seinen eigenen Weg. Aus überschüssiger Energie wird aber zunächst Schlagkraft: Mit sechzehn wird er Deutscher Meister und Vize-Weltmeister im Kickboxen, ein Profi-Vertrag liegt schon bereit, als eine schwere Krankheit seine Sportkarriere abrupt beendet. Die Wucht der Bewegung sucht ein neues Ventil und findet es in der Musik.
Vom Schulrauswurf zur Bühne: Karriere eines „Unmusikalischen“
Sein musikalischer Werdegang liest sich wie ein Plot-Twist aus einem Biopic: In der Schule galt er als absoluter Anti-Beethoven – „unmusikalisch“, urteilte sein Musiklehrer trocken. Aus dem Chor flog er im hohen Bogen, und obendrauf kassierte er einen Schulverweis – ausgerechnet, weil er unter der Bank heimlich Falco-Kassetten verkaufte. Dass gerade Falco später zu seiner größten musikalischen Inspiration wurde, grenzt schon fast an poetische Gerechtigkeit. Von 41 Schüler:innen seiner Klasse ist er heute der Einzige, der von der Kunst lebt. Einer seiner Lehrer orakelte einst mit schneidender Gewissheit: „Du wirst nie einen Abschluss machen – du landest auf der Bühne.“ Tja, recht hatte er. Nur eben ganz anders, als er dachte.
Seine ersten großen Erfolge
2009 gründet Steven Neuhaus die Band Soul-On, wenig später singt er bei The Wright Thing und erspielt sich vor allem im süddeutschen Raum den Ruf eines Sänger-Rappers mit samtigem Falsett. 2018 erscheint seine erste Solo-EP „Federleicht“ unter dem Namen ELIJAH. Der Titelsong klettert bis auf Platz 10 der deutschen Club- und Dance-Charts und trägt ELIJAH – so sein damaliger Künstlername – auf eine 35-Termine-Tour quer durchs Land, inklusive Supports für Max Giesinger, Söhne Mannheims und LEA.
Ein Jahr später folgt die Single „Bei dir“ (recordJet) und sammelt über 400 000 Spotify-Plays. Branchengröße Willy Ehmann wird künstlerischer Berater, ein Verlagsdeal mit Sony ATV / Schallauge entsteht, und Erfolgsproduzent Ivo Moring stößt zum Team.
Kreativer Antrieb in der Pandemie
Selbst die Lockdowns 2020 bremsen ELIJAH nicht: Er schreibt mit Mark Smith, Christian Raab, Elias Hadjeus, Johannes Falk, Tobias Reitz und Claudio Pagonis u.v.m. – das Songarchiv wächst rasant. 2021 erscheint der Remix von „Mut machen“ mit dem DJ-Duo Gestört aber GeiL (RTL2 / El Cartel) und knackt bereits über 670 000 Streams; kurz darauf wirbelt die Club-Nummer „Karate Kid“ (DJ Blondee) die Tanzflächen auf: Platz 1 in den iTunes-Charts in Sri Lanka, Platz 2 in Mexiko und Platz 22 in den dänischen Dance-Charts. Insgesamt verzeichnet ELIJAH 2021 mehr als 1,2 Millionen Spotify-Streams und landet in sämtlichen „New Music Friday“-Playlists (G/S/A) sowie zahlreichen Kurationslisten von Amazon und Apple Music.
Kreative Keimzelle
Im Jahr 2024 rief Steven Elijah Neuhaus das Mannheim Music Lab ins Leben – ein kreatives Kollektiv mit Sitz in Mannheim. Hier vernetzen sich Studios und Künstler:innen aus dem gesamten südwestdeutschen Raum sowie aus der Metropolregion Rhein-Main-Neckar. Inmitten dieses pulsierenden Netzwerks formte Neuhaus sein eigenes Produktionsteam. Besondere Antriebskraft war hierbei seine Erfahrungen aus der engen Zusammenarbeit mit Michael Herberger und Billy Davis – den langjährigen Produzenten der Söhne Mannheims und von Xavier Naidoo.
Durch seinen tiefen regionalen Bezug wuchs Neuhaus in eine Musikszene hinein, die stark von amerikanischen Einflüssen durchdrungen ist. Sie hinterließ früh Spuren in seinem musikalischen Selbstverständnis: offen, stilübergreifend, hybrid. Für ihn war von Anfang an klar, dass Musik sich nicht in Schubladen pressen lässt – ob Gesang, Rap, Sprechgesang oder Spoken Word: Für ihn sind all diese Formen gleichberechtigte Ausdrucksweisen. Diese Überzeugung bildet bis heute das Fundament seines kreativen Schaffens.
Ein Projekt wächst – „Anderssein ist eine Superkraft“
Aus seiner Biografie formt Neuhaus 2022 ein multimediales Statement: „Anderssein ist eine Superkraft“. Mit diesem Projekt vernetzt ELIJAH Musikerinnen und Musiker aus den unterschiedlichsten Genres, um Bewusstsein für Inklusion, Diversität und seelische Gesundheit zu schaffen – und um eine Gesellschaft zu ermutigen, Menschen jenseits aller Schubladen mit offener Neugier zu begegnen. Schließlich teilen alle beteiligten Künstler*innen mit ihren jeweils individuellen Lebenswegen die Erfahrung von besonderen Hürden und Abwegen des Lebens.
Der musikalische Kern lebt von stilistischer und sprachlicher Vielfalt: Deutsche Stimmen wie Cassandra Steen, Henning Wehland, Laith Al-Deen, Ferris MC oder Die P treffen auf englisch singende Gäste wie Sarah Müller-Westernhagen (REEMA), Iggy (Lionshead).
Musiker:in
Paula Engels
Musiker:in
Paula Engels
Musiker:in
OG KEEMO
Musiker:in
Mel D
Musiker:in
Eddi Hüneke (ehem. Wise…
Musiker:in
Lina Bó
Musiker:in
Salin
Musiker:in
Nina Chuba
Musiker:in
Stefan Strasser
Musiker:in
ROME
Musiker:in
Orchester im Treppenhau…
Musiker:in
Aaron
Musiker:in
Jonny Mahoro
Musiker:in
Leonora
Musiker:in
fiora
Musiker:in
Papke
Musiker:in
David Hasert
Musiker:in
FRISO
*maliiik
Musiker:in
frytz