Jenny Thiele
FOTO: © Tom Hagemeyer
Musiker:in

Jenny Thiele

Das sagt der/die Künstler:in:

Dass elektronischer Pop mehr sein kann als nur die Summe der einzelnen Teile, wissen alle, 
die sich schon mal in einen Diskokugel-Hit verliebt haben. Wie sehr man dieses Prinzip aber 
zur Meisterschaft bringen kann, dafür braucht es dann doch die Kölnerin Jenny Thiele und 
ihr neues Album „Platz“. 


Jenny Thiele ... Basics 
Vor ihrem Fenster liegt Köln. Köln-Mülheim, wenn man es genau nimmt. Jenny Thiele liebt es 
hier, ein kreativer, aufgekratzter Kiez, der aber nie auf Stress aus ist. Köln at its best eben. 
Gebürtig in Dresden, aufgewachsen beschaulich mausig am Niederrhein, studiert in Benelux ist 
die Musikerin vor allem eines: Natural Born Künstlerin. 
Wo andere vielleicht über Zufälle oder Verstrickungen auf der Bühne landen mögen, gab es für 
Jenny Thiele nie einen Zweifel, nie die andere Option. Und wo andere zwischen Kunst, Life und 
Selbstvermarktung den Fokus verlieren, hat Jenny Thiele immer noch ein paar Tentakel übrig, 
um am liebsten noch ein neues Projekt anzuschieben. 
Jenny Thiele hat einen Crush auf das Zusammenlegen von Ideen und Ressourcen - sich 
inspirieren, sich ausprobieren. Mit Irene Novoa unterhält sie das Duo AnnaOtta – auf ihrer 
gemeinsamen musikalischen Forschungsreise emulieren die beiden hypnotischen Jazz mit 
elektronischen Mitteln, machen Avantgarde tanzbar. Und wie! Zudem sieht sich Jenny Thiele 
über viele Jahre fest (und zuletzt noch mal lose) verschaltet mit der Band Fortuna Ehrenfeld. Ja, 
genau, der charismatische Act mit dem Typ in Stola, Puschen und Schlafanzug. Das letzte 
Kommando. Allein durch Fortuna Ehrenfeld stieg Jenny Thieles Konzert-Count in 
schwindelerregende Höhen. 
2022 erscheint dann endlich ihr eigenes Album „Killing Time“ - mit englischsprachigen Texten. 
Die begeisterte Resonanz, die ihr eigenes Songwriting im Außen auszulösen vermag, fühlt sich 
toll an. Denn obwohl sie schon immer Musik selbst schreibt, öffnet „Killing Time“ ganz neue 
Räume. Der reduzierte Sound lässt die emotionalen Singer-Songwriter-Stücke gleichermaßen 
pointiert wie sanft erscheinen. Jetzt kann es echt losgehen. Und so fungiert diese Platte auch als 
eine Art Schleuse. Jenny Thiele kann von diesem Punkt nun ihre eigene Legacy von all dem 
wuseligen Davor abgrenzen. Parole: Platz schaffen. Denn der ist nötiger denn je. Und zwar für ein 
Album, das 2025 erscheinen wird. Das erste richtig große Ankommen nach all den Aufbrüchen, 
heißt: „Platz“. Adrenalin! 

Text: Linus Volkmann