Stell dir vor, hinter den Erscheinungen leuchtet etwas auf. Etwas verschiebt, entfaltet sich um dich her. Du siehst mit einem Mal die möglichen Wege deines Lebens. Träumst du? Es ist, als würde deine Wahrnehmung sich verdichten. Noch weißt du es nicht, aber da ist eine Ahnung, wo es dich hinzieht in der Zeit, die dir gegeben ist. Du hältst inne. Du bist nicht allein. Da ist er, der Augenblick, in dem die Stille übergeht in Gesang.
Angeregt von Novalis‘ Romanfragment Heinrich von Ofterdingen, den Sehnsuchtsmotiven der Romantik und einer daran inspirierten Auseinandersetzung mit der Angst vor dem Tod, begibt sich das Ensemble auf eine unkonventionelle Suche nach den Möglichkeiten von Begegnung und Verbundenheit. Wie können wir uns und die Welt um uns her neu entdecken? Was begeistert uns? Was treibt uns an? Welche Ängste und Trennungen können wir überwinden, welche Gemeinschaften bilden?
Zwischen Meditation und Choreografie, Klamauk und Zärtlichkeit lässt der Abend weitgehend sprachlos einen poetischen Bilderreigen entstehen, der Menschen mal gemeinsam einsam, mal als einander aufhebende Gruppe, schließlich im vorbehaltslosen Einklang zusammenführt und begleitet – in die aufscheinende Gewissheit, dass alles, was ist, auch anders sein könnte.
Doppelvorstellung "Annarchie und Sehnsucht" Ein anderes Blau (UA) wird auch als Doppelvorstellung zusammen mit dem Stück Das eingebildete Tier (DEA) an folgenden Terminen aufgeführt: 07.11., 15.11., 22.11., 29.11.