Mehr als Namen – Frauen*räume schaffen
Hörspaziergänge zum Frauenviertel Rudow
& Manifest für feministische Stadtgestaltung
Ein Projekt von Mareike Wenzel und Anna Krenz
Einladung zur Premiere und immersiven Hörspaziergang:
Sonntag, den 16. November 2025, 14 Uhr
Treffpunkt: Schönefelder Straße / Ecke Ursulinenstraße, 12355 Berlin (Nordpark Rudow)
Endpunkt: Südpark Rudow, Nähe Ottilie Baader Platz, 12355 Berlin
Für den Audiowalk wird ein aufgeladenes und internetfähiges Mobiltelefon mit Kopfhörern benötigt.
Das Projekt
Straßen mit Frauennamen sind ein wichtiges Zeichen – doch sie allein machen noch keine frauengerechte Stadt. Genau hier setzt das neue Projekt “Mehr als Namen – Frauen*räume schaffen” an. Die Schauspielerin und Regisseurin Mareike Wenzel und die Künstlerin Anna Krenz luden Frauen* aus Neukölln und darüber hinaus ein, gemeinsam das Frauenviertel in Rudow neu zu erzählen, seine Geschichte kritisch zu befragen und Visionen für eine solidarische Nachbarschaft und eine feministische Stadt zu entwickeln.
Aus Recherche und Gesprächen entstand ein performativer Audiowalk mit visuellem Begleitmaterial, der sich auf Spurensuche begibt: Welche historischen Frauen* prägten Neukölln? Welche Geschichten bleiben ungehört? Und wie könnte ein Viertel aussehen, das nicht nur Frauennamen trägt, sondern sich tatsächlich an den Bedürfnissen von Frauen* orientiert? Der Audiowalk und die Publikation verbinden verbinden öffentlichen Raum mit persönlichen Geschichten und feministischen Diskursen und laden zur Reflektion und Zuhören ein.
Bereits 2024 entwickelten Wenzel und Krenz einen Audiowalk für Friedrichshain, der zeigte, wie vielfältig und stark die Stimmen lokaler Frauen* sind – Stimmen, die in offiziellen Geschichtsbüchern oft fehlen. Die Neuköllner Ausgabe knüpft daran an und vertieft die Auseinandersetzung mit feministischer Erinnerungskultur und Stadtentwicklung.
Frauenviertel Rudow
Das Frauenviertel Rudow ist ein Neubaugebiet im Süden von Neukölln, das Mitte der 1990er-Jahre auf den Rudower Feldern entstand. Rund 1 700 Wohnungen bilden hier ein eigenständiges Quartier, in dem 1996 sämtliche Straßen, Plätze und Wege nach Frauen benannt wurden – darunter etwa die vier „Mütter des Grundgesetzes“ Helene Weber, Helene Wessel, Elisabeth Selbert und Friederike Nadig. Damit entstand ein in Berlin einzigartiges Viertel, das in seiner Straßenbenennung einen feministischen Anspruch sichtbar macht. Zugleich wird deutlich, dass Namen allein nicht genügen, um Räume geschlechtergerecht zu gestalten.
Der Audiowalk ist auf Soundcloud abrufbar und wird zur Premiere freigeschaltet.
https://soundcloud.com/mareike_menzel/sets/mehr-als-namen-frauen-raeume
Zur Veranstaltung erscheint eine Publikation mit einem künstlerischen Manifest feministischer Stadtgestaltung, ebenfalls online verfügbar.
https://ambasadapolek.org/mehr-als-namen-frauenraeume-schaffen/
Der Audiowalk ist kostenfrei und dauert ca. 2 Stunden. Bitte kleiden Sie sich warm und tragen Sie bequemes Schuhwerk. Länge der Strecke: ca 1,8 km.
Treffpunkt: Schönefelder Straße / Ecke Ursulinenstraße, 12355 Berlin (Nordpark Rudow)
Anreise: vom U-Bahnhof Rudow (U7) mit den Bussen 171, 260, 371 bis Narkauer Weg von dort 10 min Fußweg, oder mit den Bussen X7, X71 bis Lieselotte-Berger-Str. von dort 12 min Fußweg oder mit dem Bus 744 bis Friederike-Nadig-Straße von dort 4 min Fußweg
Sollten Sie Fragen haben können Sie uns jederzeit eine Email schreiben: ambasadapolek@gmail.com
Wir freuen uns, Sie am 16.11.2025 im Frauenviertel zu sehen.
Herzliche Grüße
Anna Krenz und Mareike Wenzel
Autorinnen:
Mareike Wenzel ist eine Berliner Schauspielerin und Theatermacherin. Seit 2007 ist sie Teil des renommierten Performance-Kollektivs SIGNA und spielte u.a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, der Volksbühne Berlin, den Salzburger Festspielen und am Schauspiel Köln, viele dieser Arbeiten wurden ausgezeichnet. Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin leitet Mareike das georgische Kindertheater Aitsona-Daitsona in Tbilisi und realisierte verschiedene partizipative Performances zusammen mit Frauen*rechts- und LGBTIQ+ Organisationen in Georgien und Deutschland. In den letzten Jahren richtete Mareike ihren Fokus auch auf performative Audioformate, die Orte mit unterschiedlichen Narrationen überschreiben und miteinander kontrastieren.
Anna Krenz ist polnische Künstlerin, Architektin, Autorin und Aktivistin. Sie ist Mitgründerin des Designstudios „Sinus_3”, wo sie Performances, Filme und Installationen entwickelt, die sich mit nachhaltiger Architektur und Stadtplanungstheorie im öffentlichen Raum und in der Geschichte beschäftigen. Gründerin von Dziewuchy Berlin, einem feministischen Kollektiv, das polnische Frauen* international unterstützt und sich aktiv für Frauen*- und Menschenrechte in Polen und Deutschland einsetzt. Seit vielen Jahren engagiert sich Anna Krenz in Projekten zur der polnisch-deutschen Beziehungen und zur Frauengeschichte. Sie schafft Projekte, Kampagnen und künstlerische Arbeiten, verfasst Texte und Manifeste. Seit 2003 lebt sie in Berlin.
Ein Projekt von: Ambasada Polek e.V.
www.ambasadapolek.org
Das Projekt wird gefördert durch den Fachbereich Kultur des Bezirksamts Neukölln von Berlin.
Illustration: Anna Krenz, VG Bild, 2025
[Bilbeschreibung Schwarz-weiße Linienzeichnung eines Frauenkopfs mit lockigem Haar vor den Augen und roten Lippen, mit Imkerhut. Darüber Gebäude mit Fenstern. Hintergrund: gelbes Wabenmuster mit Farbverlauf zu Violett. Neben Inschriften und Logos des Bezirksamts Neukölln und der „Ambasada Polek e.V.“]