Gewinner des Heidelberger Stückemarktes inszenieren Abend zwischen Konzeptkunst und Theater
Im Werkraum treffen Politik, Pop und Provokation aufeinander: Mit ihrem ersten Theaterstück „2×241 Titel doppelt so gut wie Martin Kippenberger“ liefert das Künstler*innenkollektiv Frankfurter Hauptschule einen absurden, zugleich hochpolitischen Schlagabtausch zwischen Zeitdiagnose, dialogischen Verwirrspielen, sarkastischen Anrufungen der Nazizeit und purem Klamauk. Ausgangspunkt ist Kippenbergers Buch „241 Bildtitel zum Ausleihen für Künstler“ (1986). Das Kollektiv denkt die Idee weiter – und verdoppelt sie mit einer eigenen Titelsammlung für Kunstwerke, die es (noch) nicht gibt.
Hoch- und popkulturelle Referenzen verschmelzen, überlagern sich und überfordern mitunter. Das Bühnenbild dagegen ist minimalistisch: Im Zentrum ein Kreuz – Symbol, Bild, Projektionsfläche. Christliche Ikonografie trifft auf Partyexzess und Almklausis „Mama Lauda“ zur Melodie von Gary Jules’ „Mad World“ wird zum Soundtrack der Gegenwart.
Für ihre radikale Textcollage erhielt die Frankfurter Hauptschule 2024 den Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarkts. Im November inszeniert sie im Werkraum nun dies böse funkelnde Kulturindustrie-Potpourri.
Preisinformation:
10 €, ermäßigt 5 €