FOTO: © Deutsche Kinemathek, Berlin

35 Jahre KHM: Ein Filmabend mit Jeanine Meerapfel

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Die deutsch-argentinische Regisseurin war Professorin der ersten Stunde an der KHM und lehrte von 1990 bis 2006 Spiel- und Dokumentarfilmregie in der Fächergruppe Film/Fernsehen. Anlässlich ihres Besuchs an der KHM zeigt sie einen ihrer ersten preisgekrönten Spielfilme, den sie 1987 in Argentinien und Berlin drehte: „La Amiga”. Bis heute stehen die Themen Migration, Exil, Menschenwürde und Meinungsfreiheit im Zentrum ihrer Filme.
Mittwoch, 5. November 2025, 19 Uhr, Aula der KHM, Filzengraben 2, 50676 Köln
Moderation: Kathrin Röggla, Professorin für Literarisches Schreiben, und Solveig Klaßen, Prorektorin der KHM

Anlässlich des 35-jährigen Jubiläums der Kunsthochschule für Medien (KHM) kommt die Regisseurin und langjährige KHM-Professorin Jeanine Meerapfel nach Köln und präsentiert „La Amiga”, einen ihrer preisgekrönten Spielfilme, den sie 1987 in Argentinien und Berlin drehte und für den sie 1989 den Bundesfilmpreis erhielt. Im Jahr 1990 wurde Jeanine Meerapfel als erste Professorin an die neu gegründete Kunsthochschule für Medien Köln berufen, wo sie bis 2006 Spiel- und Dokumentarfilmregie lehrte. Sie war Sprecherin des Gründungsausschusses der KHM und anschließend viele Jahre Sprecherin der Fächergruppe Film und Fernsehen der KHM. Sie war maßgeblich an der Entwicklung des Curriculums im Bereich Film beteiligt und initiierte das Austauschprogramm der KHM mit der kubanischen Filmschule EICTV.

Nach ihrem Abschied von der KHM 2008 drehte Jeanine Meerapfel weiter zahlreiche Filme. Von 2015 bis 2024 war sie Präsidentin der Akademie der Künste in Berlin. Für ihre Erfolge als Filmemacherin und Autorin sowie ihren Einsatz für Menschenrechte, Meinungsfreiheit und die gleichberechtigte Vielfalt der Kulturen wurde Jeanine Meerapfel 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. 2021 ernannte sie der Bundesverband Regie (BVR) zur Ehrenpräsidentin.

"La Amiga", Spielfilm von Jeanine Meerapfel, Argentinien/BRD, 1988, 108 Min.
​​​​​​​Spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Es ist die Geschichte einer engen und widersprüchlichen Freundschaft zweier Frauen vor dem Hintergrund der Militärdiktatur in Argentinien. Den Kinderschwur, Schauspielerin zu werden, hat nur Raquel verwirklicht. Maria heiratet einen Elektriker und wird Mutter dreier Kinder. Als die Militärs 1976 die Macht übernehmen, wird Marias ältester Sohn Carlos wie zahllose andere, verschleppt. In ihrer Verzweiflung wendet sich Maria an die inzwischen prominent gewordene Freundin, die sich solange mit ihr auf die Suche nach dem Sohn begibt, bis sie selbst bedroht wird. Raquel verlässt das Land, geht nach Berlin, in die Stadt, die ihre Eltern nach Hitlers Machtergreifung verlassen mussten. Maria schließt sich unterdessen den Müttern der Plaza de Mayo an, einer Gruppe argentinischer Frauen, alle auf der Suche nach ihren verschleppten Verwandten. Als sich die Freundinnen wieder begegnen, haben sich beide stark verändert. Raquel kehrt nach der Militärdiktatur 1983 nach Buenos Aires zurück. Sie ist ängstlich geworden, versucht sich anzupassen und zu vergessen. Sie will, dass ihre Freundin aufhört zu fordern, dass sie einsieht, dass Carlos tot ist. Aber Maria besteht darauf: ihr Sohn ist nicht tot, er ist „verschwunden“. Nichts soll vergessen werden, sodass sich nichts wiederholt.
 

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