Aron Boks liest aus seinem neuen Buch »Starkstromzeit. Vom Leben in einem Staat, den es nicht mehr gibt«
13. November 2025 | Einlass 18:30 Uhr, Beginn 19 Uhr | Weltecho Studio
Was bleibt, wenn das Licht der Zukunft erlischt? In einer alten DDR-Zeitschrift entdeckt Aron Boks eine Lampe – entworfen von seinem Großvater. Mit einem eigenen Leuchten- und Dekorationsbetrieb gehörten seine Großeltern zu den wenigen Selbständigen in der DDR. Für den privaten Verkauf entwarfen sie Lampen mit Stoffschirmen, Troddeln und Bommeln. Gleichzeitig erhielten sie staatliche Aufträge für Hotels und Ferienheime, in denen mit ihren futuristisch anmutenden Glasmodulen der Sozialis-mus erstrahlte. Nach der Wende verschwinden die Leuchten – und mit ihnen die Geschichte dahinter. Aron Boks begibt sich auf Spurensuche und erzählt dabei eine persönliche, ungewöhnliche Geschichte der DDR. Es geht um Konsum und Design, Erinnern und die Frage, wie Gegen-stände weiterleuchten, lange nachdem das System, das sie hervor-gebracht hat, untergegangen ist. »Irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten, auf dieses Foto in der DDR-Zeitschrift zu gucken, die noch von den Leuchten und den Ideen meines Großvaters vor der Wende erzählt. Ich wollte endlich etwas haben, das ich anfassen, das ich greifen und benutzen kann. Ich wollte nicht akzeptieren, dass mir ein Teil meiner Geschichte durch das Ausmisten der Geschichte anderer versperrt bleibt.«
Der Autor
Aron Boks wurde 1997 in Wernigerode geboren und lebt als Autor, Slam-Poet und Moderator in Berlin-Charlottenburg. 2019 erhielt er den Klopstock-Förderpreis für Neue Literatur. Seit 2021 schreibt er vor allem für die taz und die taz.FUTUR-ZWEI-Kolumne »Stimme meiner Generation«. 2023 erschien sein Buch »Nackt in die DDR« über seinen Urgroßonkel Willi Sitte, das großes Medienecho fand. Aron hat die DDR selbst nie erlebt, umso mehr beschäftigt ihn, wie die Geschichte des Landes ihn bis heute prägt.