Im Rahmen des Bremer Literaturfestivals "Bremen liest!" liest die Autorin Leyla Bektaș aus ihrem Roman "Wie meine Familie das Sprechen lernte".
„Behalte für dich, was du gesehen hast, und sprich nicht über Dinge,
die du nicht gesehen hast“, besagt ein alevitisches Sprichwort. Als
der 29-jährigen Alev klar wird, dass auch ihre Familie – Angehörige
der unterdrückten religiösen Minderheit der Aleviten in der Türkei –
lange nach diesem Sprichwort gelebt hat, möchte sie das Schweigen
brechen und beginnt zu fragen. Warum migrierte ihr Vater als
linksaktivistischer Student in den siebziger Jahren nach Köln? Was
zerschlug das erfolgreiche Textilunternehmen ihres Onkels Cem
in Istanbul? Alev fragt und sammelt die O-Töne ihrer Verwandten,
während sich zeitgleich die politische Lage in der Türkei nach dem
gescheiterten Putschversuch 2016 zuspitzt.
Leyla Bektaș, 1988 geboren und in Bremen aufgewachsen, studierte
Romanistik und später am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.
Heute schreibt sie Prosa, Essayistisches und Kurzgeschichten.
Weitere Informationen findet ihr unter www.bremenliest.de