Caché
FR/AT/DE/IT 2005 | 115 Min. | OmU | R: Michael Haneke mit Juliette Binoche, Daniel Auteuil, Annie Girardot
Filmreihe Latente Botschaften des Kinos, kuratiert von Wolfgang M. Schmitt im Rahmen von Latent Space. Latenzräume der Kunst, 14.11.2025 – 31.01.2026. Ein Projekt der Filmwerkstatt Düsseldorf.
Latenz meint auch eine Struktur von Anwesenheit bei gleichzeitiger bzw. vermeintlicher Abwesenheit: In Michael Hanekes Drama Caché erhält eine wohlhabende Familie anonym Videokassetten mit Videoaufnahmen von ihrem Hauseingang. Denkbar harmloses Material, könnte man meinen. Ist da etwa noch jemand? Die Videos sind Botschaften aus einer Vergangenheit, nicht zuletzt einer kolonialen. Was kommt, wenn auch verspätet, durch die statischen, unscheinbar wirkenden Aufnahmen plötzlich noch zum Vorschein? Ein zutiefst irritierender Geniestreich! (Wolfgang M. Schmitt)
Latente Botschaften des Kinos
Latenz im Film ist das Zögern vor der Antwort, das Innehalten des Blicks. Die ausgewählten Filme transportieren allesamt latente Botschaften. Latenz macht das Kino zu einem Raum des Wartens, in dem Bedeutung nicht sofort erscheint, sondern verspätet eintrifft, möglicherweise aber zum richtigen Zeitpunkt. In dieser Verzögerung wird Zeit spürbar – als Spannung, als Verheißung, als Spiel mit dem Unsichtbaren. Es öffnen sich Möglichkeitsräume für Projektionen und Fantasien des Publikums. (Wolfgang M. Schmitt)