FOTO: © Birgit Hupfeld

DER NAME

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Von Jon Fosse | Deutsch von Hinrich Schmidt-Henkel

Dieses Familientreffen ist ein Tollhaus der Ereignislosigkeit. Jon Fosse, Literaturnobelpreisträger 2023 und frisch mit dem Ludwig-Mülheims-Theaterpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet, hat mit DER NAME sein vielleicht bestes Stück geschrieben: Nach langer Zeit kommt ein Mädchen wieder zurück nach Hause in den Kreis der Familie. Sie ist hochschwanger, die Situation prekär und explosiv. Begleitet wird sie vom zukünftigen Vater des Kindes, den hier noch niemand kennt. Die Mutter ist krank, der Vater wortkarg und erschöpft, und die Schwester sucht jemanden, mit dem sie spielen kann. Niemand, absolut niemand kommt auf die Idee, das Mädchen nach dem Namen ihres Freundes zu fragen. Der möchte am liebsten unsichtbar sein, verzieht sich in eine Ecke und liest ein Buch. Es liegt Gewalt in der Luft. Und dann passiert – nichts. Scheinbar nichts. Denn da ist die Stille. Und Jon Fosse ist ihr größter Magier. Das Schweigen rumort, bis dann doch wieder alle miteinander sprechen – aber verstehen sie sich auch? Müssten sie sich nicht, wie es einst Georg Büchner vorschlug, „die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren“? Wenn die Sprache versagt: Was heißt es, ein Mensch in Gesellschaft zu sein? Kay Voges lässt wilde poetische Einfachheit und abgründigen Humor zu einer fein komponierten Partitur verschmelzen.

Location

Schauspiel Köln Schanzenstraße 6-20 51063 Köln

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