Die Aktion „Vorstoß III“, Dynamo Dresden und der HSV – ein deutsch-deutsches Fußballduell im Kalten Krieg

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Die Aktion „Vorstoß III“, Dynamo Dresden und der HSV – ein deutsch-deutsches Fußballduell im Kalten Krieg
Vortrag und Diskussion

Im Herbst 1974 treffen der HSV und Dynamo Dresden im Europapokal-Achtelfinale aufeinander. Dieses Fußballspiel hat in mehrfacher Hinsicht Brisanz: Bereits im Juni 1974 war die DDR-Nationalmannschaft bei der WM als Sieger gegen die DFB-Elf vom Platz des Volksparkstadions gegangen. Das Hamburger Publikum war deshalb auf eine Begegnung auf Augenhöhe mit dem Dresdner Spitzenteam vorbereitet. Doch war die Begegnung nicht allein sportlicher Natur. Denn deutsch-deutsche Fußballspiele galten in der SED-Diktatur als ein Bedrohungsszenario. Die gesamtdeutsche Identität, die von
den Stadionrängen ausging, war für die SED ein besonderes Ärgernis, denn die Fans in der DDR sympathisierten mit den Clubs aus der Fußballbundesliga. Deshalb hatte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) den Auftrag, die ostdeutschen Fans und die Spieler mittels einer gezielten Aktion namens „Vorstoß III“ zu überwachen und unter Kontrolle zu halten.
Die Veranstaltung möchte an die politische Macht und einende Kraft des Fußballs vor dem Mauerfall 1989 erinnern und gleichzeitig aufzeigen, dass die Geschichte des deutsch-deutschen Fußballs viel mehr als nur die sportliche Auseinandersetzung auf dem Rasen war.
Zur Veranstaltung sind Experten und Zeitzeugen des HSV und Dynamo Dresden geladen, um die verschiedenen Facetten des Europapokalspiels von 1974 aufzublättern.

Nach einem einführenden Vortrag von Dr. René Wiese (Zentrum deutsche Sportgeschichte) diskutiert Andreas Käckell (NDR) mit den eingeladenen Gästen.

Kurator: Dr. René Wiese (Zentrum deutsche Sportgeschichte, Berlin)