Die Einrichtung des Ghettos von Venedig im Jahr 1516 war zwar zweifellos ein repressiver Akt der venezianischen Behörden, doch die jüdische Bevölkerung war nicht von der Welt abgeschnitten: Tagsüber konnten sie sich frei in der Stadt bewegen. Klänge der Lieder, Tänze und liturgischen Melodien der einheimischen Italiener, der deutschen Einwanderer und jüdischen Menschen aus Spanien, Portugal, dem osmanischen Reich, Russland, Griechenland und anderen Ländern waren dort zu hören. Doch obwohl wir wissen, dass das Ghetto ein Ort war, an dem Musik erklang, gibt es vor 1600 keine notierte Musik eines jüdischen Komponisten oder aus dem Umfeld der jüdischen Gemeinde. Auf Grundlage von Gedichten, die in Hebräisch, Jiddisch, Jüdisch-Italienisch und Ladino verfasst wurden, zeigt Lucidarium sorgfältige Rekonstruktionen von jüdischen Liedern der Renaissance sowie von Musik, die jeder Venezianer kannte - ob jüdisch oder nicht. Es beschwört so die Klänge herauf, die Shylock in der pulsierenden Welt Venedigs gehört haben könnte.
"TIKWAH" ist eine Kooperation der Philharmonie Essen mit der Alten Synagoge Essen, dem Aalto Musiktheater, dem Schauspiel Essen, der Folkwang Musikschule, den klezmer.welten Gelsenkirchen und der Lichtburg Essen.
Preisinformation:
17.00€