Kommen Sie und entdecken Sie die Ausstellung „Bergson Street“ von Jonas Hennecke, die die Spannung zwischen Fotografie und der Philosophie von Bergson aufgreift und die Frage stellt, wie man das fließende, sich wandelnde Leben einer bewegten Welt in der Unbeweglichkeit eines Bildes einfangen kann.
"Bergson Street"
Wie lebt das Starre, wie erstarrt das Lebendige? – Das sind die Fragen, die mit Henri Bergson an die Photographie zu richten sind. Bergson (1859–1941), Literaturnobelpreisträger und philosophischer Popstar seiner Zeit, widmete sein Denken dem unaufhaltsamen Weiterströmen der Zeit, die in ihrer Lebendigkeit nur Veränderung kennt.
Die Idee der Photographie steht dieser Denkweise zunächst diametral gegenüber: Wie lässt sich ein Bild machen von einer flüchtigen Welt? Wie ein Moment festhalten, der die vom Foto suggerierte Dauer nie besessen hat? Bergson Street ist der Versuch, diese Spannung sichtbar zu machen – Street Photography nicht als Stillstellung der Welt, sondern als Blick in die ungreifbare Vitalität ihrer Motive. Die Ausstellung lädt zur Reflektion darüber ein, dass Photographie mehr zeigen kann, als das Auge sieht – dass sie Denkraum schafft für Bewegung, für Prozess, für Zeit. Es ist Bergsons Welt da draußen. Es ist Bergson Street hier drinnen.
Eröffnung mit dem Fotografen: Donnerstag, 9. Oktober um 19 Uhr
Über den Fotografen...
Jonas Hennecke, 26, studierte Philosophie in Hamburg, Bremen und Paris, wo er Photographie für sich entdeckte. 2023 gewann seine Serie „Gravitation!“ Bronze in der Kategorie Mirror Effect beim Paris International Street Photography Award. Im darauf folgenden Jahr nahm er im Rahmen des Xposure-Festivals an der Jubiläums-Ausstellung des Awards in Sharjah teil. Henneckes Arbeiten beschäftigen sich mit dem schmalen Grat zwischen Philosophie und Kunst. Dabei arbeitet er mit dem Paradox: das Starre zum Verschwimmen zu bringen – und Bewegung dort einzufrieren, wo sie eigentlich unmöglich scheint. Bergson Street ist seine erste Einzelaustellung.