FOTO: © Robin Junicke

FUTURE NOISE - Marta Górnicka & Studierende der Szenischen Forschung (RUB)

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Future Noise

Über die Kraft des gemeinsamen Erlebens, über ein WIR, im Theater zu sprechen, heißt auch: dem Chor jene politische Sprengkraft zurückzugeben, die er schon im antiken Theater hatte. Kaum jemand hat diese Form so radikal neu interpretiert wie Marta Górnicka. Die polnische Regisseurin zählt zu den prägendsten Stimmen des politischen Theaters in Europa – und ist mit ihren eindrucksvollen Chorarbeiten seit vielen Jahren eine immer wieder kraftvoll zurückkehrende Stimme auf unserer Bühne.

Im Rahmen der Christoph-Schlingensief-Professur, welche sie gerade an der Ruhr-Universität Bochum innehat, entstand mit einer Gruppe junger Studierender der szenischen Forschung in Bochum die Performance Future Noise. Neben Einflüssen des proletarischen Theaters Piscators, den Lehrstücken Brechts oder der Biomechanik Meyerholds, schöpft die Ausnahmekünstlerin ihre Inspiration nicht zuletzt aus den Biografien der jungen Performer*innen. Sie fragen: Wie lässt sich individueller und kollektiver Widerstand heute noch organisieren, um gefährdete demokratische Werte zu verteidigen?

Eine intensive und eindringliche Sprechchor-Performance, die mitunter auch tagesaktuell auf die Nachrichtenlage reagiert und aus der Perspektive junger Menschen in die Welt blickt. Was bedeutet es heute jung zu sein? Ist Zukunft heute noch denkbar? Oder müssen wir uns dafür die Welt erst radikal neu vorstellen?

Der Lärm, welcher in dieser Performance die Zukunft ankündigt, wird zu einem unüberhörbaren Statement des Chors, dessen kollektive Wucht sich niemand so leicht entziehen kann.

Der Chor spricht – laut, präzise und unüberhörbar: If noise is what democracy sounds like: Bring the future noise!

Future Noise eröffnet nicht zufällig unsere Saison zum 30. Geburtstag des „Schuppens“: Schon vor vielen Jahren markierte eine Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum zu einem Chorprojekt der Theaterwissenschaften einen wichtigen Initiationsmoment für die freie Szene in NRW. Aus dieser Zusammenarbeit sind zahlreiche Gruppen hervorgegangen – etwa kainkollektiv oder Anna Kpok –, die in den folgenden Jahren im Ringlokschuppen ihren künstlerischen Ort fanden.

Diese programmatische Verbindung von künstlerischer Forschung, politischem Anspruch und kollektiver Praxis prägt den Ringlokschuppen bis heute. In der Zusammenarbeit einer avancierten, international erfolgreichen Künstlerin mit jungen Performer*innen spiegelt sich exemplarisch wider, wie wir unser Theaterprogramm verstehen – als Dialog zwischen jungen, up & coming und etablierten, zeitgenössisch relevanten Positionen der performativen Künste.

Mit Future Noise schließt sich zum 30 jährigen Jubiläum damit der Kreis hin zum Beginn der Zeit des Ringlokschuppen Ruhr, als impulsgebendes Theater im Ruhrgebiet.

Credits:

von und mit: Smilla Ann, Anjali Bröcker, Ayla Buchholz, Katharina Frölich, Cosmo Glanc, Judith Grytzka, Lukas Huber, Agnetha Jaunich, Jan Kollenbach, Lisa Schäfer, Camila Scholtbach, Lioba Sombetzki und Johanna Sowka

Christoph-Schlingensief-Gastprofessur: Marta Górnicka

Die Christoph-Schlingensief-Gastprofessur wurde 2015 von der Kunststiftung NRW für den Masterstudiengang Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum initiiert. Sie wird jährlich an international anerkannte Künstler:innen aus den Bereichen Theater und Performance verliehen. Ziel der künstlerischen Professur ist es, Erfahrungswissen und Arbeitsmethoden aus einer angewandten Perspektive an die Studierenden zu vermitteln.

Preisinformation:

5/12/18/25€ - Pay what you can

Location

Ringlokschuppen Ruhr Am Schloß Broich 38 45479 Mülheim an der Ruhr

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