In erster Linie interessiert sich Georg Wilke beim Fotografieren für die Ästhetik des Alltäglichen, auch des Banalen. Zum Alltäglichen gehören für ihn daher ganz selbstverständlich auch Motive aus der TV-Welt. Ein „anderer Blick“ bedeutet für ihn zudem, Bilder zu machen, die manche nicht oder anders machen würden. Kein Interesse hat er daran, etablierte fotografische Sehgewohnheiten zu bedienen oder Standards des „Schönen“ zu erfüllen - was aber, wie die Ausstellung belegt, keineswegs ausschließt, dass die Ergebnisse „schön“ sein können. Technisch arbeitet er mit Verfremdungen bis hin zu „Glitch“.
Gezeigt werden überwiegend Fotos in Groß- und Mittelformaten, die nach alltagsweltlichen Bereichen geclustert sind. Eine „Himmelsleiter“ thematisiert die aktuellen Kriege symbolisch.
Obwohl sie nach seiner Auffassung grundsätzlich von den Betrachterinnen und Betrachtern beantwortet werden muss, beschäftigt sich Wilke in der Ausstellung am Rande beispielhaft mit der bei Kunst immer wieder gestellten Frage nach der „Bedeutung“ bzw. der „richtigen“ Interpretation. Für zwei „Erklärbilder“, auf denen Personal aus der vergangenen Ampelkoalition zu sehen ist, skizziert er in „Fotografischen Notizen“ seine Sicht auf die abgebildeten Szenen.
Georg Wilke fotografiert und schreibt Kurzprosa. Beruflich hat er lange Zeit zu räumlicher Mobilität geforscht.
Ausstellung „Ein anderer Blick“ im Kunstraum Eckart vom 10. bis zum 24. August 2025 - Herzliche Einladung zur Vernissage am 10. August, 12:00 bis 15:00 Uhr
Schon jetzt möchten wir ihnen darauf aufmerksam machen, dass am zweiten Öffnungstermin, der „Zwischenstation“ am 15. August, eine Pop-up-Lesung mit Kurzprosa von Georg und mit Musik von Gerhard von der Heyden geplant ist.
Ausstellungsdauer:
10.08 - 24.08.2025