Das sagt der/die Veranstalter:in:

(Warum Osten? Wie Osten? Wozu Osten? Ostdeutsche Erfahrungsräume begegnen uns seit Jahren in Literatur, Film, Musik, ein Ende ist nicht absehbar. Gibt es erste Ermüdungserscheinungen? Nicht bei uns. Denn wir drehen das Ding „der Osten“ weiter und fragen: Worum geht es eigentlich? Oder auch? Oder gerade nicht?)

Welche Rolle spielt das Ossi-Ding in Erfahrungen, Prägungen, in Biographien, in ihren Vielschichtigeiten und Verschiedenheiten? Welche Rolle spielt es als Verkaufsstrategien? Und welche Geschichten will man eigentlich erzählen? Anna Lux und Jonas Brückner, Autoren von „Neon/Grau“ sprechen mit der Schriftstellerin Paula Fürstenberg und dem Künstler Tucké Royale über ostdeutsche Erfahrungsräume als Erzählstrategie und was Betrieb und Leser/Seher/Höhrer:innen daraus machen.

Anna Lux ist Historikerin in Leipzig und Freiburg/Br. Sie beschäftigt sich mit Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, mit DDR und Transformation sowie mit populärer Geschichtskultur. In den letzten Jahren hat sie in dem Projekt „Das umstrittene Erbe von 1989“ gearbeitet, in dem Rahmen erschien auch das Buch „Neon/Grau“ (2025, Verbrecher Verlag).

Paula Fürstenberg schreibt, lehrt, organisiert, gibt heraus und kuratiert von Berlin aus. Eine Sprache der Verwobenheiten (nicht nur, aber auch DDR/ostdeutscher Prägung) stellt dabei ein wichtiges Thema ihres Schaffens dar. Zuletzt erschien etwa ihr zweiter Roman „Weltalltage“ (2024). Im November ist sie als Teil der literarischen Girlband „No Scribes“ zu sehen.

Jonas Brückner ist Kulturwissenschaftler in Themenfeldern von Geschlechtergeschichte, Populär- und Erinnerungskulturen sowie Ko-Autor von „Neon/Grau“. Er lebt in Leipzig und bringt aktuell eine Dissertation zu Männlichkeiten in der späten DDR in trockene Tücher.

TUCKÉ ROYALE (1984 Quedlinburg, Deutsche Demokratische Republik) arbeitet als Autor, Regisseur, Dramaturg, Darsteller und Musiker für Spiel- und Dokumentarfilme, im Theater und in Hörspielen.
Royale ist Mitglied der European Film Academy, der Kooperative für Text & Regie und Mitinitiator der Kampagne #actout. Sein Debüt „Neubau. Ein Heimatfilm“ wurde u.a. mit dem Max Ophüls Preis, dem Preis für den gesellschaftlich relevanten Film, dem Preis der Deutschen Filmkritik und dem Braunschweiger Filmpreis ausgezeichnet. Seine Hörspiele wurden als Hörspiel des Monats sowie mit dem Jacques-Matthey-Doret-Award ausgezeichnet. Derzeit lehrt er als Gastprofessor für Creative Writing in der Abteilung Drehbuch an der Hochschule für Fernsehen und Film in München.