„Ich glotz‘ TV“ sang Nina Hagen (TV Glotzer) 1978 auf ihrer ersten West-Platte und hob damals auf den mit dem TV-Konsum einhergehenden Produktkonsum ab: „Ich kann mich gar nicht entscheiden, is alles so schön bunt hier“. In Zeiten des Internets und der sozialen Medien machen sich neben der Werbung, Skandale in beängstigender Weise Fake News, Katastrophen, Erregung und Hass breit. Vor allem diese „Bad News“ finden immer einen Weg auf jeden Bildschirm und in jedes Wohnzimmer überall auf der Welt.
Durch die mediale Dauerberieselung erscheint die Welt feindseliger und gefährlicher, als sie tatsächlich ist – ein Phänomen, das der Kommunikationsforscher George Weber schon vor 50 Jahren im Rahmen seiner Kultivierungshypothese als „Mean World Syndrome“ beschrieben hat.
Im Rahmen seiner sogenannten „Collaprints“, einer Kombination aus Collage und Druck begegnet Albert Herbig der medialen Dauererregung auf künstlerische Weise. Die täglichen „News“ werden auf wesentliche Aspekte fokussiert, einige ironisch gebrochen, und mächtige Akteure aus unterschiedlichen Bereichen augenzwinkernd ein wenig vorgeführt.