Fußballstadien in der DDR waren Orte sportlicher Begeisterung und boten Raum für Protest gegen die SED-Diktatur. „40 Meter im Quadrat, Minenfeld und Stacheldraht. Jetzt weißt Du, wo ich wohne, ich wohne in der Zone“ hallte es in den 1980er Jahren von den Rängen.
So gerieten Fußballfans ins Visier der Sicherheitskräfte und wurden von Zuschauenden zu Beobachteten. Mit verdeckten Methoden – getarnt als Sportreporter oder mit einer Kamera im Knopfloch – ermittelte der Staatssicherheitsdienst in- und außerhalb der Stadien und hielt „verdächtige“ Fußballanhänger*innen fotografisch fest. Der Klick des Auslösers war häufig der Beginn von politischer Repression und Strafverfolgung.
Auch der Alltag in den Westen geflüchteter Fußballer, sog. „Sportverräter“, wurde minutiös dokumentiert.
Die Open-Air-Ausstellung blickt durch die Linsen der Staatsmacht und rekonstruiert die Welt der Fans ebenso wie die Überwachungsmaschinerie des SED-Staates.
Die Ausstellung ist vom 13. September bis zum 19. Oktober 2025 auf der Rheinpromenade vor dem Museums ganztägig zugänglich.
Die Ausstellung ist zweisprachig (deutsch/englisch).
Foto oben: Aufnahme mit getarnter Kamera: Konspirativ arbeitende Mitarbeiter des MfS beobachten Mitte der 1980er Jahre Fußballfans des BFC Dynamo im Umfeld des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks.