In der Reihe Jüdisches Leben: Ein Dichter zwischen den Fronten – Porträt von Jacob de Haan, Visionär einer friedlichen jüdisch-arabischen Zukunft
Jacob Israel de Haan, 1881 in einer orthodoxen jüdischen Famile in den Niederlande geboren, war ein niederländisch-jüdischer Dichter, sozialdemokratischer Jurist, Journalist und Aktivist. Früh bekannt durch homoerotische Literatur wie „Pipelines“ (1904), wandte er sich der zionistischen Bewegung zu und zog 1919 nach Palästina. Nach Konflikten mit der zionistischen Führung schloss er sich der haredischen Opposition an, die einen jüdischen Staat ablehnte und wurde schließlich Sprecher der bis heute existierenden Bewegung. Als Korrespondent setzte er sich für friedliche jüdisch-arabische Koexistenz und eine Zwei-Staaten-Lösung ein. Am 30. Juni 1924 wurde er in Jerusalem erschossen – mutmaßlich von der zionistischen Untergrundarmee Hagana, möglicherweise mit Wissen des späteren Präsidenten Jizchak Ben Zwi. Der Dokumentarfilm „Jacob de Haan – A Voice Out of Time“ von Zvi Landsman beleuchtet Leben, Werk und politischen Wandel de Haans und präsentiert neue Indizien zu seiner Ermordung, gestützt auf bislang unbekanntes Archivmaterial und Aussagen von Nachkommen der mutmaßlichen Täter. Anlässlich des 100. Todestages erfuhr de Haan internationale Würdigung als bedeutender Dichter, Pionier der Menschenrechte und Visionär einer friedlichen jüdisch-arabischen Zukunft.
Preisinformation:
5,00 ermäßigt