26. Januar 2026 / 19.30 Uhr / Literaturcafé
Kaleb Erdmann »Die Ausweichschule«
Am letzten Tag der Abiturprüfungen im Jahr 2002 fallen Schüsse im Erfurter Gutenberg-Gymnasium. Unser Erzähler erlebt diesen Tag als Elfjähriger, wird mit seinen Mitschülern evakuiert und registriert in den folgenden Wochen die Hilflosigkeit der Erwachsenen im Angesicht dieser Tat. Mehr als zwanzig Jahre später bricht das Ereignis völlig unerwartet erneut in sein Leben ein und löst eine obsessive Beschäftigung mit dem Sujet aus, die in ein Romanprojekt münden soll. Aber warum nach so vielen Jahren alte Wunden aufreißen? Hat er ein Recht dazu? Wie verhält es sich mit seinen Erinnerungen, welche Geschichten hat er so häufig erzählt, dass sie wahr wurden?
»Die Ausweichschule« ist ein gekonntes Spiel mit Perspektiven, ein Stück Autofiktion, das gleichermaßen publikumskritisch (wie voyeuristisch ist unser Interesse an der Aufarbeitung von Gewalttaten?) wie autokritisch ist (was gibt mir das Recht, über diesen Tag zu schreiben?). Ein pointierter, persönlicher, erschütternder Text über ein Phänomen, das uns weltweit umtreibt.
Kaleb Erdmann, Jahrgang 1991, studierte Literarisches Schreiben am DLL, sowie Soziologie und Politische Theorie. Er war Finalist des open mike, und sein erster Roman »wir sind pioniere« wurde mit dem Debütpreis der LitCologne ausgezeichnet. Zuletzt schrieb er für das Berliner Ensemble das Stück »Always Carrey On«.
Eintritt: 10,- / 7,- EUR
Ermäßigungsberechtigt sind Behinderte und deren Begleitperson (nur bei Eintrag im Behindertenausweis), Arbeitslose, Schüler:innen und Studierende (bis 35) sowie Inhaber:innen des Leipzig-Passes oder eines Ehrenamtsausweises, jeweils nur bei Vorlage des Ausweises.
Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig e.V.
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