Das Wissen über sowjetische Kriegsgefangene und ZwangsarbeiterInnen in Siegburg ist dünn, wie die 1944 oder 1945 ausgestellten Todesurkunden verdeutlichen. In der Bundesrepublik war diese Opfergruppe im öffentlichen Gedenken jahrzehntelang unterrepräsentiert, die Auseinandersetzung mit dem Leid der sogenannten „Ost-Arbeiter“ war unerwünscht oder wurde schlicht ignoriert. Erst mit dem Ende des Kalten Kriegs änderte sich diese Wahrnehmung allmählich. Wie schwierig die Dokumentation des Unrechts ist, zeigt der Vortrag, der die aufwändige Recherchearbeit an der Broschüre „Dem Vergessen entrissen. Die sowjetischen Gräber auf dem Nordfriedhof“ des Stadtarchivs nachzeichnet.
Referentin: Jessica Riffel, Stadtarchiv Siegburg