Im August 2023 zeigte die polnische Regisseurin Marta Górnicka erstmals eine Voraufführung von „Mothers“ im Cour du Musee Calvet in Avignon und erschütterte damit das Festivalpublikum zutiefst. Bei ihrer Rückkehr nach Avignon 2024 umjubelten 6.000 Zuschauer*innen diese Aufführung. 21 Frauen im Alter von 9 bis 72 Jahren aus der Ukraine, aus Belarus und Polen vereinen ihre Stimmen zu einem Aufschrei gegen den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Die Premiere von „Mothers – A Song for Wartime“ fand am Teatr Powszechny in Warschau statt, die deutsche Erstaufführung am Maxim Gorki Theater Berlin. Danach folgten viele Gastspiele in ganz Europa.
In „Mothers“ setzen Górnicka und ihr Ensemble geballte, kollektive Stimmgewalt und jede Menge Wärme, Solidarität und Poesie gegen die Inhumanität dieses wie auch jedes anderen Krieges auf der Welt. Die Aufführung, die nichts von ihrer beklemmenden Aktualität verloren hat, beginnt mit einer Schtschedriwka (ukr. щедрівка) – einem traditionellen ukrainischen Lied, das Glück und Wiedergeburt herbeisehnt. Marta Górnicka dirigiert den Chor aus dem Publikum heraus und schafft so eine lebendige Verbindung mit den Sängerinnen. In die traditionellen Lieder mischen sich Kinderreime, Beschwörungsformeln und politische Kommentare.