EVGENI ORKIN (*1977)
Mendele Lohengrin (2025)
Ein Klezmer-Singspiel
Auftragskomposition des JCOM
Nach der gleichnamigen Erzählung von Heinrich York-Steiner (1898)
Ein armer jüdischer Musikant, der seinen Lebensunterhalt mehr schlecht als recht mit Hochzeitsauftritten verdient, erfüllt sich einen Traum: von seinem mühsam Ersparten leistet er sich einen Besuch im kaiserlichen Hoftheater in Wien. Zufällig hört er - ohne jedes Vorwissen - Wagners Lohengrin. Die Oper verändert sein Leben: zurück in seinem Shtetl möchte er zu jüdischen Festen nur noch Wagners Melodien spielen, nicht mehr die traditionellen Melodien – das führt natürlich zu einem Konflikt.
Die Fragen, die Mendele bewegten, müssen auch wir uns stellen: „Was hat die Musik mit die Juden zu thun oder mit die Christen? [. . .] Is Musik koscher? Is eine Melodie trefe? Muss man denn Noten einsalzen und auswaschen? Muss man eine Fidel schachten?“
Sexisten, Rassisten, Antisemiten: Wie erleben wir heute Kunst, deren Erschaffer politische oder gesellschaftliche Ansichten hatten, die wir nicht teilen?
Heinrich York-Steiner schrieb 1898 die unterhaltsame Geschichte von Mendele, die das JCOM mit Musik zwischen Klezmer, Wagner und heute auf die Bühne bringt: Ein charismatischer Schauspieler und eine mitreißende Sängerin. Dazu das bunt besetzte JCOM unter Daniel Grossmann. Lustige, traurige und nachdenkliche Momente. Das kann nur ein gelungener Abend werden!
Preisinformation:
Do–Sa: 25€, So-Mi: 20€, unter 30 Jahren: 10€