„Czernowitz“ – so wurde das österreichische Tscherniwzi zur Zeit der Habsburger Monarchie genannt. Diese Stadt gilt zu Recht als heimliche Literaturhauptstadt Europas. Hier lebten und dichteten Olha Kobylanska und Jurij Fedkowytsch, Rose Ausländer und Georg Drozdowski, Josef Burg, Elieser Steinbarg, Itzik Manger, Gregor von Rezzori, Mihai Eminescu und der geheimnisvollste europäische Poet der Nachkriegszeit Paul Celan.
Am 27. November 2025 lädt eine besondere Kooperationsveranstaltung mit der Internationalen Literaturkorporation Meridian Czernowitz nach Düsseldorf ein. Der Abend widmet sich in drei Teilen der faszinierenden literarischen Tradition und Gegenwart der Stadt Czernowitz.
Zunächst geben die Kulturmanagerin Evgenia Lopata und Verleger Sviatoslav Pomerantsev, Gründer von Meridian Czernowitz und des Paul-Celan-Literaturzentrums, einen Einblick in das literarische Erbe der Stadt seit dem 20. Jahrhundert – von jüdischem Leben und Literatur bis zu den Stimmen von Paul Celan und Rose Ausländer.
Im Anschluss liest der Dichter Igor Pomeranzev aus seinem 2023 erschienenen Werk „Czernowitz. Interieur. Exterieur“ und reflektiert über seine Geburtsstadt zwischen Erinnerung und sowjetischer Unterdrückung.
Zum Abschluss präsentiert Andrij Ljubka, Dichter, Romanautor und Freiwilliger im Ukrainekrieg, sein neues Buch „Der Krieg von hinten“ (2024). Er zeigt eindrucksvoll, wie Literatur heute nicht nur Realität beschreibt, sondern auch konkrete Hilfe leistet.