Eröffnung: Do. 18.09.2025, 19 Uhr
Laufzeit: 18.09.2025– 16.10.2025
Die Landschaft wird durch den Blick konstruiert. Der Blick gleitet von oben über sie hinweg – ohne die Referenz einer Karte, die inzwischen unkenntlich geworden ist, oder eines Kompasses, der ins Nichts weist.
Die Landschaft wird durch einen Blick konstruiert, der den Körper des Helden verlassen hat. Dieser entkörperte Blick wird von der Landschaft nicht verstanden, die – ahnungslos – Pflanzen, Büsche und Hasen verspätet auf der Bildfläche erscheinen lässt.
Die Landschaft verwandelt sich in eine Karte und zeigt uns ihre Ränder – Ränder, von denen der Held in einer Endlosschleife fällt, während er alle Arten von verlassenen Objekten in einer Welt sieht, die auf einer trüben Wasserschicht ruht.
“None but Devils…" richtet den Fokus auf das, was zurückgelassen wurde – nicht auf das, was in den Vordergrund gerückt ist. Die männliche Heldenfigur aus The Witcher 3, obwohl zentrale Figur der Erzählung, bleibt in der Videoarbeit zurück. Er kämpft seine Schlachten an der Oberfläche der Landschaft, während darunter vergessene Objekte aus früheren Schichten der Geschichte den Blick umlenken – hin zu Behältern, Werkzeugen und stiller Anhäufung: der Sammlung dessen, was übersehen wird.
Es entsteht eine Archäologie des Ausrangierten, die nicht auf Fortschritt und Sieg beruht, sondern auf Spur, Verlust und Wiederentdeckung.
Diese kritische Verschiebung lenkt die Aufmerksamkeit weg von der linearen, zielgerichteten und kampforientierten Heldenreise – hin zu einer Erzählweise, wie sie Ursula K. Le Guin in ihrer Carrier Bag Theory of Fiction beschreibt. Die Installation selbst wird zu einer Art Tragetasche: Sie hält und zeigt das Randständige, das Nicht-Heroische.
Ebenfalls nicht heldenzentriert ist die Darstellung der Landschaft off bounds – also weit außerhalb der für das Spiel programmierten Pfade. Jenseits dieser Grenzen ist die Landschaft gebrochen; die Farben der Welt wirken eindimensional, fast unsichtbar für den entkörperten Blick. Und so, wenn wir in diesem Terrain in ein „Rabbit Hole“ fallen, sehen wir den Himmel von unten – und erkennen, dass die digitale Welt des Helden auf einem Spiegelkabinett ruht.”