Pushbacks an den Grenzen
Eine Ausstellung mit Begleitprogramm über Menschenrechtsverletzungen an Europas Grenzen von der Seebrücke München
DIE AUSSTELLUNG thematisiert die völkerrechtswidrigen Pushbacks – das gewaltvolle Zurückdrängen und Abweisen von Schutzsuchenden, die sich auf der Flucht befinden. Mit einer Vielzahl von Erfahrungsberichten, Fundstücken, Filmen und Fotos gewährt sie einen persönlichen Einblick in die menschenunwürdige Lebensrealität von Geflüchteten, die an der bosnisch-kroatischen Grenze zurückgewiesen werden.
Wie sieht es an der Grenze aus, wie hört sich die Grenze an – was ist das für ein Ort, diese Grenze? Und: In welcher Situation befinden sich diejenigen Menschen, die illegal zurückgewiesen werden? Die audiovisuelle Ausstellung lädt Besucher*innen ein, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Sie macht die Gewalt und die Folgen der europäischen Abschottungspolitik sichtbar und greifbar.
Begleitend zur Ausstellung gibt es ein informatives und kulturelles Programm rund um das Thema „10 Jahre Sommer der Migration“. Die Seebrücke München lädt dazu ein, sich in der Woche vom 18. September bis 26. September 2025 im Köşk auszutauschen und zu vernetzen. Was können wir angesichts der immer skrupelloseren und gleichzeitig normalisierten Zurückweisung und Entrechtung von Menschen auf der Flucht tun? Wie kommen wir (wieder) zu einer „Willkommenskultur“ statt Schutzsuchende auf unmenschliche Weise auszugrenzen?
DAS BISHER GEPLANTE BEGLEITPROGRAMM (Ergänzungen folgen):
Donnerstag, 18. September 2025 | 17 Uhr:
Ausstellungseröffnung mit einem Input zur Situation an der polnisch-belarussischen Grenze
Freitag, 19. September 2025 | 19 Uhr:
Filmscreening zu innereuropäischen Grenzen
Samstag, 20. September 2025 | 19 Uhr:
10 Jahre Sommer der Migration
Lesung und Diskussion mit Migrations- und Grenzforscher Bernd Kasparek – Mit-Herausgeber des Buches „Der lange Sommer der Migration“
Im Sommer der Migration 2015 fanden rund eine Million Schutzsuchende Zuflucht in der Europäischen Union, trotz Grenzregime und verschärftem Asylsystem. Wie kam es zu diesen einzigartigen Bewegungen, wie verlief der Sommer, und was ist heute, zehn Jahre später, von ihm übriggeblieben?
Bernd Kasparek ist Migrations- und Grenzregimeforscher. 2021 erschien sein Buch „Europa als Grenze. Eine Ethnographie der Grenzschutz-Agentur Frontex“, mittlerweile frei verfügbar als Open Access. Er ist Mitglied im Vorstand des Rat für Migration e.V.
Sonntag, 21. September 2025 | 16 Uhr:
Was ist los auf dem Mittelmeer?
Offener Austausch zur Situation an „der tödlichsten Grenze der Welt“ – dem Mittelmeer – mit verschiedenen Akteur*innen der Zivilen Seenotrettung bei Kaffee und Kuchen
Mittwoch, 24. September 2025 | 19 Uhr:
Grenzregime made in Bayern – Von der Willkommenskultur zum Abschiebeterminal?
Vortrag & Diskussion & Vernetzung mit Katharina Grote (Bayerischer Flüchtlingsrat)
Freitag, 26. September 2025 | 19 Uhr:
Finissage mit Konzert von BaShBozouki’s und DJing
BaShBozouki’s – ein Projekt des Münchner Musikers Asmir Šabić – bewegt sich geschickt zwischen Ethno-Noise-Sounds, Elektro-Sequenzen, freier Improvisation und stimmlich eindringlichen Slogans: ein musikalischer Crossover aus unterschiedlichen Melodien, Beats und Gedanken, die sich thematisch mit Migration und Geschichten zwischen verschiedenen Heimatländern auseinandersetzen. Die Musik von BaShBozouki`s verkörpert die Harmonie der Vielheit und ruft Bilder von hügeligen Landschaften und sich schlängelnden Flüssen aus vergangenen Zeiten hervor.
Gefördert vom Bezirksausschuss 2 Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt Landeshauptstadt München.
Preisinformation:
Eintritt frei, jede Spende ist jedoch willkommen.