Wenn Uli Partheil auf dem Flügel leise die introvertierte Aria der Goldberg-Variationen Bachs spielt und Rainer Wieczoreksodann mit den Worten „Beat them drums!“ den Anfang seiner Ringo-Variationen vorliest, ist das Spannungsfeld des Abends klar markiert. Ringo, die Nr. 4 bei den Beatles, tritt eine literarisch-musikalische Reise an, die ihn vom Getrommelten überdie Beatle-Mania hinaus ins Reich des Ungetrommelten führen wird.
Rainer Wieczorek ist als Darmstädter Autor Frankfurtstets verbunden. Er schrieb Künstlernovellen über Heinz Sauer oder über die Tanzperformance M(other) im Mousonturm. Als „genuin eigenständiges Werk“ bezeichnet Simon Scharf nun in literaturkritik.de die Ringo-Variationen und attestiertdem Buch „enorme Tiefe bei gleichzeitiger Zugänglichkeit“. Wieczorek stelle mit der Künstlernovelle abermals seine „Wichtigkeit als Impulsgeber jenes Genres unter Beweis“.
Uli Partheil hat sich als Jazzpianist einen Namen gemacht. Für seinekünstlerischen Verdienste erhielt er den Darmstädter Musikpreis. „Er verkörpert musikalische Weitläufigkeit und Roots wiewenige andere“, urteilte Wolfram Knauer bei der Preisvergabe. An diesem Abend wagt sich der Pianist auf neues Terrain: Er spielt Auszüge aus Bachs Goldberg-Variationen ohne jeden Jazzeinschlag.
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