Die Geschichte ist so einfach wie tragisch: Auf einem Maskenball in Verona verlieben sich unvermittelt zwei junge Menschen ineinander. Julia Capulet begegnet dem gleichaltrigen Romeo Montague und entbrennt in heftiger Liebe zu ihm, die er leidenschaftlich erwidert. Doch eigentlich soll sie den wesentlich älteren Grafen Paris heiraten. Aufgrund der erbitterten Fehde, die zwischen den Capulets und den Montagues herrscht, ist die Liebe von Julia und Romeo von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Trotz aller Widerstande heiraten die beiden heimlich. Doch die Rachsucht ihrer Familien scheint unüberwindbar und führt zur Katastrophe. Auch Romeo selbst wird zum Mörder. Die Tragödie gipfelt in einem tödlichen Missverständnis: Romeo glaubt, Julia sei tot und nimmt sich daraufhin das Leben. Als Julia erwacht und den toten Romeo erblickt, stößt sie sich den Dolch ins Herz.
Romeo und Julia, 1595/96 in London uraufgeführt, zählt zu den bekanntesten Theaterstücken der Welt. Seit Jahrhunderten wird die zugrunde liegende Frage immer wieder neu gestellt: Kann Liebe die Zerreißprobe des Hasses bestehen und Grenzen überwinden?
Der Lyriker, Dramatiker und Prosaautor Thomas Brasch (1945–2001) lebte bis 1976 in der DDR, bevor er nach West-Berlin übersiedelte. In der Bundesrepublik vielfach ausgezeichnet, arbeitete er in den 80er Jahren zudem als Regisseur und Drehbuchautor. Braschs Neuübersetzung von Romeo und Julia erschien im Jahr 2002.
Kleines Haus