FOTO: © KADOKAWA CORPORATION 1981

Sailor Suit and Machine Gun

Das sagt der/die Veranstalter:in:

セーラー服と機関銃 Sêrâ fuku to kikanjû

Regie: SÔMAI Shinji
1981, 112 Minuten, OmeU, DCP

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Akagawa Jirô aus dem Jahr 1978 erzählt dieser Kassenerfolg von Sômai in einer schrägen ­Mischung aus Yakuza-Satire und Coming-of-Age-Film die Geschichte einer Oberschülerin, die den Yakuza-Clan ihres Vaters erbt. Der Titelsong, gesungen von Hauptdarstellerin und Teenie-Idol Yakushimaru Hiroko, stand in Japan mehrere Wochen auf Platz 1 der Charts.

Nach dem Tod ihres Vaters wird das Leben der Oberschülerin Izumi auf den Kopf gestellt: Sie erfährt, dass sie die Führung eines Yakuza-Clans übernehmen soll. Im Kampf um Respekt in einer erwachsenen Welt übernimmt die resolute und kecke Izumi das Kommando und fordert auf unkonventionelle Weise das gewalttätige Drogenkartell heraus, das ihren Clan bedroht. Und notfalls greift sie dabei sogar in Schuluniform zum Maschinengewehr.

Filmreihe
Regisseur Sômai Shinji (1948–2001)
Ein sensibler Meister der langen Einstellungen

Sômai Shinji gilt als einer der großen Poeten unter den japanischen Regisseuren. Charakteristisch für seine bildstarken Filme sind lange Kameraeinstellungen, mit denen er auf einfühlsame Weise Leben und Tod, Herausforderungen beim Erwachsenwerden, Familie und Freundschaft, Gemeinsamkeit und Einsamkeit thematisiert.

In Japan erlangte Sômai in den 1980er Jahren Bekanntheit, als sich die Filmindustrie nach dem Zusammenbruch des traditionellen Studiosystems neu finden musste. In dieser Übergangsphase fungierte er als Wegbereiter in die Ära der unabhängigen Regiearbeit. In Japan ist sein Werk hoch geschätzt und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, bedeutende Regisseure wie Hamaguchi Ryûsuke, Koreeda Hirokazu und Kurosawa Kiyoshi wurden von ihm beeinflusst. Außerhalb Japans war Sômai lange Zeit wenig bekannt, vor allem in den letzten Jahren wurde sein Schaffen jedoch bei Kritik und Publikum neu entdeckt und begeistert aufgenommen, nachdem Ohikkoshi (Moving) im Jahr 2023 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig den „Venice Classics Award for Best Restored Film“ gewann.

Sômai Shinji wurde am 13.01.1948 in Morioka, Präfektur Iwate, geboren. Nach dem Abbruch seines Jura-Studiums begann er 1972 als Regie-Assistent bei der Produktionsgesellschaft Nikkatsu, wo er mit Regisseuren wie Hasegawa Kazuhiko und Terayama Shûji zusammengearbeitet hat. Von 1975 bis 1979 war er freischaffend tätig und gab 1980 sein Regie-Debüt mit Tonda kappuru (Dreamy fifteen). Im Jahr 1982 gründete Sômai gemeinsam mit anderen jungen Filmemachern die Produktionsfirma „Director’s Company“, bei der unter anderem der stilprägende Film Taifû kurabu (Typhoon Club) entstand. Die Breite seines Schaffens reicht von dem Kassenerfolg Sêrâ fuku to kikanjû (Sailor Suit and Machine Gun) über bewegende Dramen wie Ohikkoshi (Moving) bis hin zu dem melancholischen Roadmovie Kazahana (KAZA-HANA).

Zwischen 1980 und 2001 hat Sômai bei 13 Spielfilmen Regie geführt, zehn davon werden hier vorgestellt, darunter auch digital restaurierte Fassungen. Ergänzt wird die Reihe durch den bahnbrechenden Thriller Taiyô o nusunda otoko (Der Mann, der die Sonne stahl) von Hasegawa Kazuhiko, dem großen Mentor von Sômai.

Am 09.09.2001 starb Sômai im Alter von nur 53 Jahren an Krebs.

Teile der Reihe werden auch in Berlin, Hamburg und München gezeigt.

Gefördert von JTI

Preisinformation:

Eintritt frei

Location

Japanisches Kulturinstitut Köln Universitätsstraße 98 50674 Köln

Hol dir jetzt die Rausgegangen App!

Sei immer up-to-date mit den neuesten Veranstaltungen in Köln!