MACHT/THEATER/STAAT ist ein künstlerisches Forschungsvorhaben zum Verhältnis von Autonomie, Souveränität, Kunst und der Fragilität des Subjekts mit den Mitteln des Theaters. Die beteiligten Künstler*innen Juliet Meding und Michael McCrae präsentieren beim Showing Ende August die Ergebnisse ihrer Recherche zum Thema, künstlerische Strategien und Übersetzungsmöglichkeiten sowie Texte und Songs für die Bühne.
Dem Thema haben sie sich von verschiedenen Seiten genähert und sind folgenden Fragen nachgegangen: Was bedeutet Selbstbestimmung innerhalb eines demokratischen Rechtsstaats und angesichts dessen Verwobenheit mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystems? Wo stößt Autonomie an ihre Grenzen? Wie selbstbestimmt sind darin zum Beispiel kranke oder alte Menschen, Kinder oder Menschen mit Behinderung, die in ihrer Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt bzw. die auf Care-Arbeit durch andere angewiesen sind? Wem wird Autonomie zugestanden und wem nicht?
Diese Auseinandersetzung fand mit den Mitteln des Theaters statt und stellte dabei auch dessen Verfasstheit in den Mittelpunkt: Wie autonom agieren Schauspielende? Warum halten sie sich an Regieanweisungen? Was passiert, wenn sie diese ignorieren? Und inwieweit ist autonomes Handeln überhaupt möglich im Als-Ob-Rahmen des Theaters?