Mitten im Sommer verwandelt sich das hinter der Isarphilharmonie gelegene IMAL Musiktheater in eine Raumstation am Rande des Universums. Dort trifft der eben erst aus dem Kryoschlaf erwachte Mechaniker Krisch auf die besessene Wissenschaftlerin Dr. Alers. Ihre Experimente strapazieren nicht nur die Realität, sondern auch die Grenzen von Raum, Zeit und Krischs Verstand. Währenddessen baut sich zwischen ihm und der leitenden Adroidin Ramsdom eine merkwürdige, eifersüchtige Spannung auf. Ohne es zu ahnen, sind die Schicksale der drei Raumfahrenden untrennbar mit dem der Station verknüpft, die zwar noch der Dunkelheit trotzt, aber kurz davor ist, von ihr verschlungen zu werden.
Diese beklemmende Lage geht auch an den menschlichen Besatzungsmitgliedern Krisch und Dr. Alers nicht spurlos vorbei. Auf der Suche nach Kontrolle und „Erleuchtung“ verlieren beide allmählich den Verstand. Als dann auch noch Ramsdom, getrieben von ihrem Verlangen, menschlicher zu sein, der Eifersucht erliegt, droht das Chaos nicht nur die Station, sondern auch das gesamte Universum zu zerstören.
Die Weltraumkomödie von Vinzenz Neuner entfaltet sich wie ein kosmischer Fiebertraum. Vergangene Leben drängen durch die porösen Wände der Station, Echos hallen aus vergangenen Zeitschleifen in die Gedanken der Crew. Kurz vor dem Verfall widerstehen Station und Besatzung dem Nichts. Ein letztes Licht in endloser Schwärze, das nur noch existiert, um trotzig gegen die Dunkelheit zu bestehen.
Es ist eine Reise, hypnotisch und geheimnisvoll, zwischen Sci-Fi-Melancholie und existenzialistischem Kammerspiel. Können wir mehr sein als die Dunkelheit in einem Meer aus Sternen?