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Tat, Täter, Opfer – 45 Jahre Oktoberfestattentat

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Die Kaskade des Vergessens durchbrechen. Ein Erinnerungsabend mit Ulrich Chaussy und Sebastian Wehrhahn:

Veranstaltungsort: Raum 366

Am 26. September 1980, vor 45 Jahren erschütterte das Oktoberfestattentat München. Nach zwei Jahren wurde ein unpolitischer Einzeltäter präsentiert, der angeblich Suizid mit einer alleine gebauten Bombe begangen habe. 1982 wurden die Ermittlungen nach nur zwei Jahren eingestellt. Die 213 körperlich und seelisch Verletzten, die Familien der zwölf getötenen Opfer blieben mit ihrem Leid alleine zurück. Nach 32 Jahren Stillstand und Vergessen nahm die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen wieder auf und führte sie diesmal fünf Jahre lang. Jetzt gilt der Anschlag des Bombenlegers Gundolf Köhler auch offiziell als Terroranschlag eines Rechtsextremisten. Mitwisser und Mittäter aus der Szene konnten nicht ermittelt werden. 
Zeitgleich mit der Einstellung der zweiten Ermittlungen wurde am 40. Jahrestag ein neuer Gedenkort an der Theresienwiese eröffnet. Er nimmt nicht nur die Tat, den Täter und die Ermittler in den Blick, sondern auch ausführlich die Schicksale der Opfer.

Ulrich Chaussy befasst sich seit über 40 Jahren mit dem Oktoberfestattentat – in Rundfunksendungen, Fernsehdokumentationen, einem Kinofilm und mittlerweile fünf immer wieder überarbeiteten Büchern. In der soeben erschienenen Ausgabe befasst er sich mit den vor fünf Jahren ziemlich lautlos wieder eingestellten zweiten Ermittlungen. Er betrachtet sie darin im Zusammenhang mit den ersten Ermittlungen und den 32 Jahren des Vergessens, die vergingen, bis die Ermittlungen endlich wiederaufgenommen wurden. Welche Auswirkungen hat das Desaster der ersten Ermittlungen auf die Situation der Opfer, auf das Schweigen der Stadtgesellschaft – und nicht zuletzt auch auf den mageren Ertrag der so aufwändigen zweiten Ermittlungen gehabt? – Warum sind die Zusammenhänge des Münchner Anschlags mit dem antisemitischen Mordanschlag auf den Rabbiner und Verleger Shlomo Lewin und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke in Erlangen bis heute nicht aufgehellt? Welche Rolle spielten die Geheimdienste beim Versagen der Ermittlungen? 

Im Gespräch mit Moritz Kienast (Kulturreferat / public history) geben Ulrich Chaussy und sein Co-Autor Sebastian Wehrhahn Auskunft.

Kooperationspartner

In Zusammenarbeit mit public history/ Kulturreferat München und bücher&mehr, dem Förderverein der Stadtbibliothek München.

Preisinformation:

Anmeldung persönlich vor Ort, telefonisch unter 089 233 772444 oder per E-Mail an juristische.bibliothek@muenchen.de

Location

Juristische Bibliothek im Rathaus Marienplatz 8 80331 München

Organizer | Kollektiv

Münchner Stadtbibliothek
Münchner Stadtbibliothek Rudolf-Vogel-Bogen 5 81739 München

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