eine Koproduktion von Nicola Schubert und studiobühneköln
ein AUSWÄRTSSPIEL der studiobühneköln An Groß St. Martin
Katharina schreckt hoch. Wo ist sie? Im Verlies im Frankenturm oder im Bett bei ihr zu Hause? Welches Jahr ist es nochmal? 1627 oder 2025? Wofür hat man ihr Gewalt angetan? Lautet die Anklage auf Hexerei oder unabgesprochenes Verlassen der Wohnung?
In der Audiowalk-Performance to #allmen erlebt Katharina Henot, die Kölner Postmeisterin, die als „Hexe“ hingerichtet wurde, eine Art Wiedergeburt als zeitgenössische Figur. Diese zweite Katharina ist 2025 in einer Situation, in der ihr häusliche Gewalt droht. Auch sie fürchtet um ihr Leben. Doch da ist noch eine dritte Katharina. Eine Zeitenwanderin. Eine Hellseherin? Eine, die ohne Angst ist.
Das Stück rund um Groß St. Martin setzt während der europäischen Hexenverfolgung ein, die maßgeblich zum „Konzept“ des Femizids beitrug und in Gestalt misogyner Gewohnheiten bis heute in Gesellschaft, Gesetze und den privaten Raum nachwirkt. Vielfach ging es dabei um die Ausübung von Kontrolle über Frauen und Queers, die sich Rollenerwartungen nicht beugten. Szenen der Frühen Neuzeit überlagern sich mit der Gegenwart: Auch bei heutigen Femiziden und häuslicher Gewalt werden als Tatmotive oft von Frauen ausgehende Trennungen oder anderweitiges selbstbestimmtes Verhalten, das dem subjektiven Besitzanspruch von Tätern widerspricht, angegeben. Welche Bilder von Männlichkeit kön- nen neurechten Erzählungen von Alpha Males und Incels entgegengesetzt werden? Welche motivierenden Identitätsangebote für (cis) Männer gibt es jenseits von Dominanz und der sogenannten toxischen Männlichkeit? #allmen oder #notallmen?
Text, Regie und Performance: Nicola Schubert
Ausstattung: Clara Kulemeyer
Musik: Chiara Strickland
Gefördert durch das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste
und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Im Rahmen von BEYOND REALITIES – Europäische Positionen
Preisinformation:
15 € | 7 € | Begleitperson für Schwerbehinderte frei
Freier Eintritt für Erstsemester der Universität zu Köln