Tumi Mogorosis fragt in seinem Vortrag: Was wird aus dem Menschen, wenn er nicht länger autonom ist?
Wenn das menschengemachte Weltbild zerbricht – öffnet sich darin vielleicht die Möglichkeit, die uralten Gewalttaten des Humanismus zu lösen, jene Sünden seiner imperialen, kolonialen, anthro-kapitalozänen Gebärde? Kann die Vision des Posthumanismus – die Gleichheit aller Arten, die Gerechtigkeit des Lebendigen – Wirklichkeit werden? Oder müssen wir, durch einen revolutionären Akt des Denkens, neue Begriffe schaffen, ungedacht, unbenannt, jenseits dessen, was „der Mensch“ je war?
Tumi Mogorosi ist mehr als Jazzmusiker, Künstler, Aktivist und Denker – er ist eine Stimme, die die Befreiung Schwarzer Menschen durch die Brille der Schwarzen radikalen Tradition denkt und hörbar macht. Er verwandelt Klang in Widerstand, Improvisation in Erinnerung, Jazz in ein diasporisches Gedächtnis. Fünf Alben tragen seine Handschrift, und als Side-Drummer pulsiert sein Rhythmus in führenden Ensembles in Südafrika und rund um die Welt. Und sein Buch DeAesthetic: Writing with and from the Black Sonic (iwalewabooks, 2021) ist kein bloßes Werk, es ist ein Echo, ein Puls, eine Stimme, die das Schwarze Klangliche selbst sprechen lässt.