Richard Wagner
Vorspiel und Liebestod aus »Tristan und Isolde«
Alexander Glasunow
Konzert für Violine und Orchester a-Moll op. 82
Piotr I. Tschaikowski
Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 »Pathétique«
Maria Ioudenitch, Violine
Bochumer Symphoniker
Tung-Chieh Chuang, Dirigent
Einführung mit Tung-Chieh Chuang am Klavier jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn
Das Vorspiel und der „Liebestod“ aus „Tristan und Isolde“ sind zwei der bekanntesten Instrumentalstücke von Richard Wagner. (In der Oper wird im „Liebestod“ allerdings gesungen.) Die Stücke-Kombination verbindet den Anfang mit dem Schluss dieser Oper, die von großen, widersprüchlichen, erschütternden Gefühlen erzählt. Erschütternd auch für Zuhörende und Ausführende: Berühmte Dirigenten sind bei der Aufführung von „Tristan und Isolde“ zusammengebrochen und daraufhin gestorben. Legendär ist der tonal vieldeutige „Tristanakkord“ zu Beginn des Vorspiels.
Alexander Glasunow war Direktor des Konservatoriums in Sankt Petersburg und galt (nicht nur deshalb) als konservativ und vorsichtig. Doch sein bekanntestes und glanzvollstes Werk, das Violinkonzert, besitzt durchaus auch innovative Züge. Die schnellen und langsamen Teile bilden hier – formal miteinander verschränkt – einen einzigen langen Satz. Es gibt starke slawische und orientalische Einfärbungen, spannende Rhythmen, tänzerisches Feuer – und der Solopart ist für einen echten Virtuosen geschrieben (für Leopold Auer).
Seine 6. Symphonie hielt Tschaikowski für die Krönung seines Schaffens. Ein heimliches, persönliches Programm verstecke sich darin, meinte er, doch man könne es erraten – also rätselt die Musikwissenschaft bis heute. Ungewöhnlich ist die Sechste auf jeden Fall: der erste Satz enorm wechselhaft, der zweite ein Allegro im 5/4-Takt (!), der dritte ein feuriger Marsch – und den Ausklang bildet überraschenderweise ein elegisches Adagio. Neun Tage, nachdem er die Uraufführung dirigiert hatte, ist Tschaikowski gestorben. Die Sechste mit ihren vielen schönen Melodien wirkt wie ein mysteriöser Abschiedsbrief.