Am 13. September 2025 lädt die Initiative Lateinamerika – ARTE & KULTUR zu einem vielfältigen Aktionstag unter dem Titel „Utopien aus Chile für die Welt“ ins Bellevue di Monaco ein. Zwischen 18 und 23 Uhr erwartet das Publikum ein spannendes Programm mit Zeitzeugengesprächen, Musik, Videokunst, Poesie und kulinarischen Spezialitäten, das die demokratische und kulturelle Tradition Chiles lebendig werden lässt. Die Veranstaltung bietet Raum für Austausch, Reflexion und Inspiration – gerade in Zeiten globaler Krisen.
Dazu gehören:
Chilenische Zeitzeug*innen und ehemalige Exilierte stellen das Projekt der Unidad Popular in einem von Sara Gómez moderierten Gespräch vor, insbesondere Miguel García und Orlando Gómez. Im Anschluss stehen die Zeitzeug*innen für Fragen und ein Gespräch mit dem interessierten Publikum zur Verfügung. Als weltweit erster und einziger Präsident eines Bündnisses aus marxistischen, radikaldemokratischen und linkschristlichen Parteien wurde Salvador Allende 1970 demokratisch gewählt. Die „vía chilena al socialismo“ ist also eine ganz besondere und es wert, auch über 50 Jahre später genau unter die Lupe genommen zu werden;
Eine neuere Generation von Chilen*innen berichtet von der Zeit des estallido social, der sozialen Revolte, die in ihren Motiven in einigen Aspekten auf das Projekt der Unidad Popular rekurrierte und durch vor allem die starke feministische und indigene Präsenz noch gänzlich andere Akzente hinzufügte, die ebenfalls für aktuelle politische Prozesse inspirierend sind. Im Anschluss wird auch hier mit den Anwesenden diskutiert, was sich vom Prozess rund um den höchstaktuellen und emanzipierten Verfassungsvorschlag für künftige Generationen ableiten lässt;
Dr. Corina Toledo legt dar, wie Frauen während der Militärdiktatur, nach dem Zusammenbruch der Unidad Popular, zu entscheidenden Akteurinnen im Kampf für eine umfassendere Demokratie wurden, der nicht nur den Staat, sondern auch die sozialen Beziehungen im „Heim“ umfasste. So soll die feministische Perspektive auf jene Zeit nicht fehlen, um die Komplexität des demokratischen Zusammenbruchs und des Widerstands in Chile vollständiger zu erfassen;
Zwischen den gelisteten Redebeiträgen bzw. Diskussionen werden verschiedene chilenische Musiker*innen an diesem Tag auftreten:
Der Musiker Juan Bagatelas, der vor allem Lieder performt, die in der aktiven Zeit der Unidad Popular entscheidende Impulse setzten und höchst populär waren, darüber hinaus bis heute weltweit Anklang finden, wie etwa „el pueblo únido (jamás será vencido)“;
Das Duo Samay&Olian präsentiert sowohl instrumentale Eigenkompositionen als auch Coverversionen und damit einen ganz eigenen, zeitgenössischen Sound – „made in Munich and Chile“;
Das Tochter-Vater-Duo Los Solares legt ihre Version der nueva (nueva) canción dar;
– Ergänzend zu den Beiträgen zeigt Sara Gómez Videomaterial des estallido social und legt Musik auf, die im Zuge der sozialen Revolte entstanden ist oder neu entdeckt wurde und rezitiert ihr Langpoem ‚Santiago‘ auf Deutsch und Spanisch; – Sara Gómez wird auch die Moderation an diesem Tag besorgen und Zwischen-Übersetzungen (deutsch-spanisch) übernehmen.
Abgerundet wird das Ganze von einem kulinarischen Programm, das in Chile niemals fehlen darf: Empanadas, ensalada chilena, aji pebre und natürlich chilenischer Wein werden an diesem Tag im Erdgeschoss des Bellevue angeboten und locken so auch Laufpublikum und Neugierige spontan dazuzustoßen.
Alles in allem wird an diesem Tag sowohl die demokratisch-politische Tradition Chiles und was wir in München bzw. Deutschland von ihr lernen können als auch chilenische Kunst und Kultur vermittelt.
Schluss
Gerade heute angesichts der vielen Krisen, insbesondere des um sich greifenden Rechtsrucks und zunehmend autoritärer Regime weltweit, will die Initiative Lateinamerika – ARTE&KULTUR ein Programm vermitteln, dass nicht nur nachdenklich macht sondern uns inspiriert und verschiedene mögliche Alternativen aufzeigt.
Eintritt frei – kommt vorbei, lasst euch inspirieren!