Lesung mit Yfaat Weiss
Im November 1947 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen den Teilungsplan für das britische Mandatsgebiet Palästina – ausgenommen Jerusalem. Diese Stadt, auf die alle drei monotheistischen Religionen Anspruch erhoben und dies bis heute tun, sollte ungeteilt in die Obhut der UN übergehen. Doch der Israelisch-Arabische Krieg vereitelte 1948 diesen Plan. Jerusalem wurde in Ost und West geteilt mit einer Exklave im Nordosten der Stadt.
Die Historikerin Yfaat Weiss untersucht zum ersten Mal auf der Basis weltweit verstreuter Quellen die Geschichte dieser Exklave bis zum Sechs-Tage- Krieg 1967: die vergeblichen Versuche der UN, Frieden zwischen den Konfliktparteien Jordanien und Israel zu stiften, die dagegen gerichteten Souveränitätsansprüche beider Parteien, die ausgelagerten Bestände der Nationalbibliothek, schließlich das palästinensischen Dorf Issawiya mitten in der Exklave. Hier reicht die Geschichte in unsere Gegenwart hinein.
Moderation: Philipp Lenhard, Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der LMU München
Eine Veranstaltung des Zentrums für Israel-Studien der LMU München und des Jüdischen Museums München