„...und manchmal trifft es auch die Kleinen.
Doch wisst ihr was die Kleinen sagen, wenn ich sie in den Wagen lade?
So sie denn noch Köpfe haben...“
Lisa Eckhart
Irgendwann ist der Moment für einen jeden von uns gekommen. Der Tod.
„Der Tod und die Steuer“, so sagt man. Aber „der Tod und die Musik“ ist ein ebenso passendes Bild.
Wenn der Tod also eine Gestalt wäre, wie sähe er aus? Was würde er über unsere Gesellschaft zu sagen haben und wie würde er, der immer schon da war und immer da sein wird, den Verfall unseres Planeten bewerten?
Fragen, die Bastian Röstel als Gevatter Tod höchstpersönlich versucht, dem Publikum und sich selbst zu beantworten. Das Ergebnis ist ein Abend voll von schwarzem Humor, gefärbt mit musikalischer und szenischer Präzision und Vielfalt. „Dein (vor)letztes Stündlein“ ist ein kabarettistischer Liederabend der etwas anderen Art.
Dunkel, skurril, unterhaltsam und abwechslungsreich: Klassik trifft auf Pop, das Kunstlied tanzt mit dem Musical und die Oper und Operette gehen Hand in Hand mit Kreisler und „die Ärzte“. Das Publikum erwartet ein Bühnenstück für Gesang und Klavier, welches vom Pianisten Thomas Aydintan gespielt wird. Das „(vor)letzte Stündlein“ ist alles andere als vorhersehbar: Es kommt gänzlich ohne Schuberts „Der Tod und das Mädchen“ aus, kann aber ohne Strauss' „Fledermaus“ nicht sein. Wiener Operetten-Schmäh zusammen mit Kunstliedern des 19. Jahrhunderts und der feministischen Rock-Künstlerin Jennifer Rostock … Ist das erlaubt? Kunst? Oder kann das weg?
Nun – dies könnte mit „Vive la Mort et l'égalité“, also „Es lebe der Tod und die Gleichheit!“, beantwortet werden.
Denn am Ende gibt es niemanden, der das Leben so sehr feiert wie der Tod.