Am 15. November 2025 führt der Kammerchor Cantamo Köln in der Melanchthonkirche Köln-Zollstock die "Via crucis" von Franz Liszt in einer Neufassung für Chor und Instrumentalbegleitung auf.
Die „Via crucis“ von Franz Liszt ist eine zwar ungewöhnliche, wegen ihrer Eindringlichkeit und mitunter überwältigenden Schönheit dennoch sehr oft aufgeführte Passionsmusik. Franz Liszt nimmt die Hörenden mit auf eine assoziative Meditationsreise durch die vierzehn Stationen des Kreuzwegs. Das musikalische Geschehen ist zugleich unauflöslich rätselhaft und unmittelbar einleuchtend – und dadurch faszinierend modern.
Ursprünglich komponierte Liszt die Via crucis für Chor und Orgel, ließ aber rasch weitere Fassungen für Chor und Klavier, Klavier solo und Orgel solo folgen – alle mit grundsätzlich gleichem Tonmaterial, aber je ganz eigenen Reizen und eigener Wirkung.
Der Kammerchor CANTAMO Köln geht nun einen entscheidenden Schritt weiter auf dem von Liszt vorgezeichneten Weg: Chorleiter Jonas Dickopf und Jazzpianist Lukas Roth entwickelten ein Arrangement für Chor, Synthesizer, Bass, Cello und Schlagzeug, welches loyal zum Geist des Lisztschen Originaltextes der veränderten Besetzung die nötigen Freiheiten einräumt, um die ergreifenden Affekte der Via Crucis noch intensiver spürbar werden zu lassen – ein hochspannendes Unterfangen für Via-crucis-Liebhaber:innen wie für -Ersthörer:innen.
Das Programm wird abgerundet mit stimmungsvollen Motetten von Arvo Pärt, Eleanor Daley und Carlo Gesualdo.
(Das Konzert wird gefördert vom Landesmusikrat NRW.)