In seinem ersten längeren Interview mit der Online-Zeitung „Crux” hat Papst Leo XIV. bekräftigt, dass er die kirchliche Lehre zu Ehe und Familie nicht ändern will. Er sprach sich für mehr Wertschätzung der „traditionellen Familie” aus, die aus Vater, Mutter und ihren leiblichen Kindern besteht. Diese Familie sei das „Fundament” der Gesellschaft.
Aus historischer Perspektive ist es interessant, dass dieses Familienbild relativ jung ist. Das Ideal der Kernfamilie als Ort von Geborgenheit und Wärme sowie als Fundament der Gesellschaft entwickelte sich im bürgerlichen Milieu des 19. Jahrhunderts. Die kirchliche Lehre über Ehe und Familie hat sich über die Jahrhunderte hinweg dynamisch entwickelt und war immer auch davon geprägt, dass die Kirche auf die Herausforderungen der jeweiligen Zeit reagiert hat.
In seinem Vortrag zeigt der Brixener Moraltheologe Prof. Dr. Martin M. Lintner die wichtigsten Entwicklungen der kirchlichen Ehe- und Familienlehre von Papst Leo XIII. († 1903) bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) auf. Der Blick in die Geschichte kann helfen, heutige Diskussionen einzuordnen und besser zu verstehen.
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