FOTO: © © 038 Studio, Majmun Films

Berlinale Spotlight – Forum Expanded & Berlinale Shorts: „Mua besoj më shpëtoj portreti & Prekid vatre“

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Film 1: Mua besoj më shpëtoj portreti / I belive the portrait saved me
25 Jahre nach seiner Verschleppung während des Kosovokriegs erinnert sich der Maler Skender Muja an einen entscheidenden Moment des Überlebens. In den letzten Monaten des Kriegs wurden Muja und viele weiter albanische Einwohnerinnen und Einwohner von Mitrovica beim Versuch, aus dem Kosovo zu fliehen, gefangen genommen. Sie wurden in einer Schule, die zu einem Internierungslager umfunktioniert worden war, festgehalten, verängstigt und mit einem unsicheren Schicksal konfrontiert. Eines Tages stellte ein serbischer Polizeikommandant Muja ein erschreckendes Ultimatum: Es solle das Porträt des Kommandanten auf eine Schultafel zeichnen. „Ist es gut, dann wirst Du verschont. Wenn nicht, kann ich für nichts garantieren“, warnte er ihn. Unter immensem Druck begann Muja zu zeichnen. Im war bewusst, dass sein Leben von seiner künstlerischen Fähigkeit abhing. Der Film wechselt zwischen zwei Perspektiven: Muja, der das Porträt zeichnet und den angespannten Gesichtern seiner Mitinsassinnen und Mitinsassen. Als der Kommandant die Zeichnung gutheißt, glaubt Muja, dass sie sein Leben gerettet habe. Durch die Erzählung Mujas untersucht Mua besoj më shpëtoj portreti die Wirkmächtigkeit von Kunst unter den erdrückendsten Umständen.

 

Film 2: Prekid vatre / Ceasefire
Hazira hat das Massaker von Srebrenica überlebt. Seit 29 Jahren lebt sie im Flüchtlingslager Ježevac bei Tuzla. In ihr Heimatdorf in den Bergen oberhalb von Srebrenica konnte sie nie zurückkehren. Heute liegt es in der Republika Srpska, dem serbischen Teil von Bosnien und Herzegowina. Die politischen und sozialen Verhältnisse zwingen Hazira zum Warten, ihre Tage sind geprägt von Routinen, die das Überleben sichern. Sie sammelt Brennholz, putzt wie besessen und trotzt den harten Bedingungen des Lagerlebens. Mit schwarzem Humor und stiller Resilienz begegnet sie dem Trauma eines Krieges, der ihr Leben weiterhin bestimmt. Damit es nicht zu schmerzhaft wird, ist Hazira ständig in Bewegung, immer auf der Flucht vor ihren Erinnerungen, aber auch vor der Gegenwart und der Angst, dass alles wieder von vorne beginnen könnte. Dieser Zustand ist symptomatisch für die heutige Situation in Bosnien und Herzegowina. 2025 jähren sich der Völkermord in Srebrenica und das Ende des Krieges im ehemaligen Jugoslawien zum 30. Mal. Der Film ist eine Hommage an all jene Menschen, die noch immer unter den Folgen dieses Krieges leiden.

 

PROGRAMM

Begrüßung

Dr. Gundula Bavendamm, Direktorin Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung

Ulrich Ziemons, Leiter Sektion Forum Expanded, Berlinale

Filmvorführung

Film 1
Mua besoj më shpëtoj portreti 
Von: Alban Muja (Regie, Buch)
Land: Kosovo / Niederlande 2025
Sprache: Albanisch mit englischen Untertiteln
Dauer: 10 Minuten
Berlinale Sektion: Forum Expanded

Film 2
Prekid vatre
Von: Jakob Krese (Regie), Meta Krese (Buch)
Land: Deutschland / Italien / Slowenien 2025
Sprache: Bosnisch mit englischen Untertiteln
Dauer: 30 Minuten
Berlinale Sektion: Berlinale Shorts

Filmgespräch

Alban Muja (Regisseur Mua besoj më shpëtoj portreti)

Annika Mayer (Produzentin und Editorin Prekid vatre)

Moderation: Borjana Gaković (Film- und Medienwissenschaftlerin)

 

WEITERE HINWEISE

Einlasszeit: 17.30 Uhr

Sprache: Englisch

EINTRITT FREI

MIT ANMELDUNG
 

Das Berlinale Spotlight: Forum Expanded & Berlinale Shorts ist eine Kooperation zwischen dem Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung und dem European Film Market (EFM) der Berlinale.

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