Das renommierte Berliner Zafraan Ensemble präsentiert ein Konzertprogramm zeitgenössischer Komponist:innen mit gleich vier Uraufführungen von Leonid Desyatnikov, Michaela Catranis, Mansoor Hosseini und Samir Odeh-Tamimi. In diesem Programm stehen Künstlerpersönlichkeiten im Mittelpunkt, die durch ihr Leben in mehreren Kulturräumen eine eigenständige musikalische Sprache entwickelt haben – eine Sprache, die nicht einfach nur Elemente verschiedener Traditionen kombiniert, sondern eine, die zu etwas Neuem, Eigenständigem gewachsen ist. Eine Sprache, die davon erzählt, wie aus Übergängen und Gegensätzen faszinierende Klangwelten entstehen können. Wir werden Erzählungen lauschen, die nicht oft zu hören sind, die aber einen Teil unserer inneren Welt bilden. Diese Komponist:innen, deren Werke Spuren ihrer Herkunft tragen, setzen sich kreativ mit vielfältigen musikalischen Welten auseinander, schlagen Brücken zwischen Kulturen und schaffen neue Ausdrucksformen.
Eine Erzählung aus Klangfolgen, die sich nur schwer ordnen lassen, erfüllt den Raum: ein Saxophonist allein mit unsichtbarer Elektronik. Die Musik von Sivan Cohen Elias ist eine feinsinnige Öffnung unseres Hörbewusstseins an diesem Abend. So sind wir bereit, uns von der Sprache Samir Odeh-Tamimis in seinem neuen Sextett mitnehmen zu lassen. Das ruhige, gesungene Stück von Oleg Krokhalev bildet eine wichtige Brücke zu Michaela Catranis’ neuem Werk für die zehn Musiker*innen des Zafraan Ensembles – verbunden durch das sehr persönliche Set-up des Zafraan-Schlagzeugers Daniel Eichholz. Tarek Al Alis "An den Ruinen" führt uns mitten in eine ganz andere, wie der Titel andeutet auch reale Welt, aus der wir in die konkrete, performative Klangsprache von Mansoor Hosseinis neuem Werk weitergezogen werden. Vor dem letzten Stück des Abends – einem autobiografischen Werk von Leonid Desyatnikov für das Zafraan Ensemble und Tenor – finden wir vielleicht ein Gleichgewicht im Solo für Klavier von Zeynep Gedizlioğlu.
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