Cecilia Bengolea, nasa4nasa, La Ribot, Göksu Kunak, Lenio Kaklea, Catol Teixeira, Ruth Childs mit Cécile Bouffard u.a.
Kuration: Carolin Brandl
Performances 22.-24.08.25
Ausstellungs-und Screeningprogramm 22.-31.08.25
Unter der künstlerischen Leitung von Carolin Brandl treffen bei FEMALE GAZE 2025 internationale Künstlerinnen wie Cecilia Bengolea (Argentinien/ Frankreich), nasa4nasa (Ägypten), La Ribot (Spanien/Frankreich), Göksu Kunak (Türkei/Deutschland), Lenio Kaklea, (Griechenland/Deutschland) Catol Teixeira (Brasilien/Schweiz), Ruth Childs mit Cécile Bouffard (USA/Schweiz/Frankreich) u. a. in einer besonderen Konstellation im Schinkel Pavillon aufeinander.
Die neue Edition präsentiert ein Ausstellungs- und Performance Programm mit Video, Sound und Skulptur.
In seiner zweiten Ausgabe im Schinkel Pavillon lädt FEMALE GAZE erneut Choreograf*innen ein, ihre zeitgenössischen Positionen dem male gaze und einer damit verbundenen tradierten Sichtweise entgegenzusetzen.
Im Vexierspiel werden bei FEMALE GAZE Arbeiten gezeigt, die zusammen mehrere Lesarten und Blickdispositionen anbieten und dabei ein Bewusstsein schaffen für den Raum, den sich Performer* und Betrachter*innen teilen. Female gaze, ursprünglich ein Begriff entstanden im Kontext der feministischen Filmtheorie als Gegenstück zum male gaze, befragt das Format FEMALE GAZE 2025 patriarchale Grundprämissen, wie auch die des binären Geschlechterkonstrukts.
Die Künstler*innen erkunden u.a. Körper und deren Repräsentation, die mikropolitische Macht der Gesten, (voyeuristische) Blickbeziehungen und Stereotypen, in denen sie Codes und gängige Zuschreibungen dechiffrieren. Nicht zuletzt wird angesprochen, wie sich die Perspektive des female gaze im Laufe der Zeit verändert, so dass Werke neu interpretiert werden können und der Blick der Betrachter*innen einbezogen werden kann. Alle eingeladenen Künstler*innen verbindet ihr Hintergrund choreografischer Praxis einerseits, andererseits aber auch ihr genreübergreifendes Arbeiten, experimentelle Ansätze ins Performative zu übersetzen.
Gezeigt werden Arbeiten, die eigens für FEMALE GAZE entwickelt wurden oder erstmals in Deutschland präsentiert werden. Dabei spannt FEMALE GAZE kuratorisch den Bogen von international renommierten zu jungen Positionen mit Perspektiven aus Südamerika, Ägypten und der Türkei und anderen.
Performanceprogramm
Eröffnung: 22.08.2025
Freitag, 19:00 Uhr
nasa4nasa, Ägypten
Salma AbdelSalam (she/her), Noura Seif Hassanein (she/her), Hend El Balouty (she/her), Mona Gamil (she/her), Shaymaa Shoukry (she/her), Sound: Ismail Hosny
Bei FEMALE GAZE 2025 wird das junge Kollektiv nasa4nasa aus Kairo präsentiert: Ihre Arbeit Sham3dan ist eine Transformation über kollektive Präsenz, Last und Gleichgewicht, in der synchronisierte Bewegung zu einem stillen Akt des Widerstands wird und erkundet die Dekonstruktion von Geschichten, Körpern und Bewegung.
23.08.2025,
Lenio Kaklea (she/her), Griechenland/Frankreich
Samstag, 18:00 Uhr
Lenio Kaklea reflektiert in ihrer Arbeit Untitled (Figures) den Akt eines „Coming-outs“ von Protagonist*innen der Kunstgeschichte- Männer und Frauen, ohne biografische Rahmung.
Göksu Kunak (they/them), Türkei/Deutschland
Samstag, 20.30 Uhr
Von Hollywood bis zu türkischen Seifenopern bis zum filmischen Wahnsinn: In Girl JOY beschwört sie das Verstörte, das Begehrenswerte, das Tragische – in einem Fluss von Auftritten: Monstern, psychotische Liebhaberinnen und Seifenoperngeister. Irgendwo zwischen Exorzismus und Exzess konzentriert sich das Stück auf Krise, Zusammenbruch und Glamour.
Erstpräsentation bei FEMALE GAZE 2025.
24.08.2025
Sonntag 16:30
Catol Teixeira (they/them), Brasilien/Schweiz
Catol Teixeiras Arbeit Ode widmet sich den Lücken, den Brüchen und den Verwandlungen. Es ist eine Hommage an das, was nicht geschieht, was sich nie wirklich festigt. Ode wird so zu einer Übung, die dem Unvollendeten gewidmet ist.
La Ribot (she/her), Spanien/Schweiz
Sonntag 18:00 Uhr und 20:00 Uhr
Preisträgerin des Goldenen Löwen der Biennale di Venezia für ihr Lebenswerk (2020) performt bei FEMALE GAZE 2025 selbst in zwei Performances.
Gezeigt wird eine Variante einer ihrer frühesten Arbeiten, ein Striptease:Socorro ! Gloria ! (1991). Sie wird einer bislang nur einmal präsentierten aktuellen Performance gegenübergestellt.
La Ribot löst in Pièce distinguée N°59 (2023) gemeinsam mit dem männlichen Performancepartner, Juan Loriente, in einem archaischen Ritual Identifikationen auf – ein Erlöschen von Erinnerungen und Geschichte, zwischen Zerstörung und Verschmelzung im Sonnenuntergang.
Ruth Childs (she/her) & Cécile Bouffard (she/her)
Sonntag, 18:30 Uhr
Ruth Childs, Nichte der Postmoderne-Pionierin Lucinda Childs und Vertreterin einer neuen Generation, zeigt zusammen mit den Skulpturen der Bildhauerin Cécile Bouffard Delicate People eine Reihe wechselnder Motive irritierender Identitäten.
Cecilia Bengolea (she/her)
Video/Ausstellung
FEMALE GAZE 2025 präsentiert Cecilia Bengolea. In einer Screening-Reihe werden mehrere ihrer Werke aus unterschiedlichen Zeitspannen einander kuratorisch gegenübergestellt.
So wird eine Version ihrer neuesten Videoarbeit erstmals bei FEMALE GAZE 2025 zu sehen sein.
Female Gaze ist ein Format gefördert von Hauptstadtkulturfonds
Preisinformation:
Performanceprogramm: 16 / 14 €