Wie lernen Rechtspopulisten in den USA und in (Ost)Europa voneinander? Ein Gespräch mit Jan Werner Müller und Jakub Majmurek zum zweiten Teil der Up to East-Reihe.
Die Rede des US-amerikanischen Vizepräsidenten JD Vance auf der 61. Münchner Sicherheitskonferenz wurde einerseits als Angriff auf die transatlantischen Beziehungen interpretiert und andererseits als Brückenschlag zu rechtspopulistischen und rechtsnationalistischen Kräften in Europa verstanden. Sie verdeutlicht eine neue politische Dynamik zwischen autoritären und antipluralistischen Bewegungen, die sich in Isolationismus, EU-Skepsis, migrationsfeindlicher Politik und der Verteidigung sogenannter „traditioneller Werte“ äußert. Zunehmend wird auch die Demokratie infrage gestellt, etwa durch Angriffe auf unabhängige Institutionen, Medien und NGOs.
Autoritäre Regierungen in Osteuropa galten nationalistischen und rechtsextremen Kräften im Westen lange als Experimentierfeld, auf dem sie Taktiken des Drucks auf Institutionen und Zivilgesellschaft beobachten konnten. Heute zeigen die USA, wie schnell illiberale Ideen in politische Praxis umgesetzt werden können. Rechtspopulistische Akteur:innen in Ost und West schauen sich ihre Strategien zunehmend voneinander ab.
Über aktuelle Lektionen aus rechtspopulistischen Politiken und demokratischen Gegenbewegungen sprechen der Politikwissenschaftler Jan-Werner Müller und der Publizist Jakub Majmurek.
Zu Gast sind:
🐾 Jakub Majmurek ist politischer Publizist, Film- und Kunstkritiker aus Warschau. Er schreibt regelmäßig für zahlreiche Medien, darunter die größte polnische Tageszeitung Gazeta Wyborcza, Aspen Review und das Filmmagazin Kino. Er ist Mitglied der Redaktion von Krytyka Polityczna – einem linken Think Tank, Verlag und Online-Magazin.
🐾 Jan-Werner Müller ist Politikwissenschaftler und Professor an der Princeton University und bekannt für seine Arbeiten zu Demokratie, Populismus und Konstitutionalismus. Müllers einflussreiches Buch „Was ist Populismus?“ (2016) wurde vielfach übersetzt und in globalen Debatten zitiert. Seine Forschung untersucht die Rolle von Institutionen, politischer Repräsentation und öffentlichem Diskurs für den Erhalt demokratischer Gesellschaften. Über die akademische Welt hinaus bringt er seine Analysen in internationale öffentliche Debatten ein – unter anderem durch Beiträge für The Guardian, The New York Times, Foreign Affairs, die Neue Zürcher Zeitung und die Süddeutsche Zeitung.
Preisinformation:
Die Teilnahme ist nur mit einem im Voraus gebuchten Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über dieses Ticket-Portal. Die Plätze sind begrenzt, der Eintritt ist kostenlos. Der Zugang zur Veranstaltung ist barrierefrei.