Die Ausstellung "Im Spiegel deines Angesichts" ist eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Sein. Sie lädt dazu ein, sich mit den verschiedenen Facetten des Selbst auseinanderzusetzen und unterschiedliche Perspektiven auf das eigene Ich einzunehmen und zu akzeptieren.
Die titelgebende Textzeile "Im Spiegel deines Angesichts bist du mehr als bloß der Spiegel deines Angesichts" verdeutlicht den Kerngedanken der Ausstellung. Jeder Mensch ist mehr als nur das sichtbare "Angesicht" und setzt sich aus einer Kombination von Erfahrungen, Interessen und Gedanken zusammen. Diese stimmen nicht immer überein, widersprechen sich vielleicht sogar, formen jedoch zusammen das eigene Sein. Diese unterschiedlichen Facetten und Versionen lassen sich nicht in einem einzelnen Bild zusammenfassen, sondern leben vom Zusammenspiel ihrer einzelnen Teile. Dieser Aspekt der Ausstellung spiegelt sich in der Verwendung unterschiedlicher Materialien, Medien und Stile. Die Ausstellung beschränkt sich daher nicht nur auf Malerei, sondern zeigt ebenfalls fotografische Werke und literarische Fragmente.
Visuell liegt der Fokus auf abstrakten Gesichtern in vielfältigen Formen und Stilen. Gesichter sind dabei stets eine Art Abbild oder Spiegel, ob realistisch oder fiktiv. Durch Abstraktion und das Spiel mit Farben treten jedoch Emotionen und Empfindungen in den Vordergrund. So sind die Werke individuell interpretierbar und bieten Raum für eigene Gedanken. Die fotografischen Arbeiten stellen dazu einen Kontrast dar und lenken den Blick auf ungewöhnliche Perspektiven und Blickwinkel, die oft unbeachtet bleiben. Literarische Fragmente geben zusätzlich Einblick in das Innenleben und die Gefühlswelt der Künstlerin.
Die Ausstellung löst sich bewusst von einer klassischen Einzelhängung und wächst stattdessen organisch während des Aufbaus aus dem Material heraus. Dabei orientiert sie sich individuell an den Werken und ihrem Zusammenspiel. So entstehen Collagen und Cluster, die eine intime und einladende Atmosphäre kreieren - kein steriler White Cube, sondern ein gemütlicher Raum, der eher an Wohnzimmer als an Galerie erinnert. Dies soll zum Verweilen einladen und Zeit und Raum für Austausch und Reflexion bieten.
Kunst wird so direkt erlebbar, wird Teil des Alltags und führt so zu einem nachhaltigen Ausstellungsbesuch. Die Galerie, verortet mitten im Kungerkiez und in ihrer Doppelfunktion als Stadtteilzentrum, bietet dafür den perfekten Ausgangspunkt. Kunst ist hier direkt im Kiez, im Alltag und für alle gleichermaßen zugänglich.
Galerie Kungerkiez
Karl-Kunger-Str. 15
12435 Berlin
Öffnungszeiten:
Donnerstag - Sonntag
15 - 19 Uhr
Eintritt frei