“KabuKlub (かぶくラブ)” – Multimediale Tanz-Performance
19.09. & 20.09. jeweils 20:00, door open 19:00
Open End
20 Euro, Ermäßigt 15 Euro
https://elektrokagura.com/kabuklub/
– Tanzen ist nicht zum Zuschauen, Tanzen ist zum Tanzen –
ELEKTRO KAGURA präsentiert „KabuKlub“, inspiriert vom traditionellen japanischen Kabuki-Tanz und verbunden mit Berliner Clubkultur. Unter der Leitung von Ichi Go integriert das Stück das Publikum aktiv und entfaltet die rohe Energie eines Berliner Clubs. Kostüme aus Secondhand-Kleidungsstücken werden von Hibiki Kawahara und Regina Gyr (Kostüm Kollektiv e.V.) extravagant gestaltet. Musik komponiert von AXL OTL wird live mit Gäste-Musikerinnen aufgeführt. Bühne und digitale Projektionen: Yukihiro Ikutani. Tänzerinnen und bildende Künstlerinnen wirken sowohl auf der Bühne als auch als Darstellerinnen mit.
Im traditionellen Kabuki-Theater dürfen nur Männer auftreten, die sowohl männliche als auch weibliche Rollen spielen. Doch wenn man die Ursprünge des Kabuki-Tanzes betrachtet, erkennt man, dass die Methode ursprünglich von einer Frau, Okuni (1572–1613?), entwickelt wurde. Okuni war im Dienst eines renommierten Schreins tätig und führte ihren Tanzstil an verschiedenen Orten in Japan auf. Ihr Tanz wurde so berühmt, dass daraus schließlich der Kabuki-Tanz hervorging.
Ihr Tanzstil brach vor allem Geschlechterrollen: Okuni übernahm männliche Rollen, während ihr Partner weibliche Rollen spielte. Sie ließ sich von den sogenannten „Kabuki-Guys“ inspirieren – exzentrische und unkonventionelle Persönlichkeiten, die sich extravagant kleideten und rebellisches Verhalten an den Tag legten. Diese Ästhetik und Philosophie integrierte Okuni in ihren Tanz, indem sie und ihre Tänzer*innen Geschlechterrollen tauschten. Dieses Durchbrechen gesellschaftlicher Normen faszinierte das Publikum, und am Ende verschmolzen Tänzer*innen un Zuschauer*innen zu einer Gemeinschaft, die leidenschaftlich und ausgelassen gemeinsam tanzte.
Eine ähnliche Dynamik findet man in Berliner Clubs, wo gesellschaftliche Normen und Konventionen gebrochen werden und Tag und Nacht getanzt wird, wobei Geschlechterrollen oft verschwimmen. ELEKTRO KAGURA hebt diese Gemeinsamkeiten zwischen dem Berlin von heute und dem Japan vergangener Zeiten hervor und schafft mit diesem Stück eine kulturelle und zeitliche Brücke.