FOTO: © FOTO: © Kazuko Miyamoto sitzt neben Archway to Cellar, 1978, Installationsansicht P.S.1 Contemporary Art Center, New York. Foto: Unbekannt. Courtesy Kazuko Miyamoto and EXILE.

Kazuko Miyamoto – String Constructions

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Mehr als die meisten Kunstwerke unterliegen meine Konstruktionen mit Fäden dem Lauf der Zeit.
Sie sind absolut vergänglich.
– Kazuko Miyamoto

 


Die KW präsentieren die erste institutionelle Einzelausstellung der japanischen Künstlerin Kazuko Miyamoto (* 1942, JP) in Deutschland. Miyamoto gilt als führende Vertreterin der postminimalistischen und feministischen Bewegung in New York, wo sie seit 1964 lebt. Die Ausstellung String Constructions, die sich über das erste, zweite und dritte Stockwerk sowie den Innenhof der KW erstreckt, konzentriert sich auf Miyamotos gleichnamige Skulpturenserie aus den 1970er und 1980er-Jahren und zeichnet Veränderungen in ihrer künstlerischen Methodik nach. Die String Constructions sind zwei- und dreidimensionale Skulpturen aus Baumwollfäden, welche durch eine aufwändige manuelle Konstruktion aus wiederholbaren, aber einzigartigen Handgriffen – Markieren, Nageln, Verknoten und Verknüpfen von Hunderten von Fäden entstehen. Die Arbeiten sind, wie andere Skulpturen auch, Leihgaben, müssen jedoch bei jeder Ausstellung erneut vor Ort konstruiert und nach Ausstellungsende zerschnitten werden. Ihre skulpturalen Konstruktionen verweben so Begriffe der Kollektivität, Lebendigkeit, Nachhaltigkeit, Vergänglichkeit und Zeitlichkeit zu einem konzeptionellen Rahmen. Dieser Ansatz folgt der Vision von Direktorin Emma Enderby, die programmatisch den Fokus auf gemeinschaftliches Arbeiten, Nachhaltigkeit und lokale Produktion legt. Gleichzeitig knüpft die Ausstellung an das institutionelle Erbe der KW an, Künstler*innen in den Mittelpunkt zu rücken, die außerhalb des etablierten Kanons stehen.


Miyamotos Skulpturen aus Schnüren, Nägeln und gezeichneten Linien sowie ihre Rauminstallationen greifen das Interesse der Künstlerin an der Beziehung des Körpers zu urbanen, sozioökonomischen und funktionalen Architekturen auf. In den ehemaligen Fabrikräumen der KW durchdringen die Arbeiten den Raum mit einer immersiven und zugleich flüchtigen Qualität und illustrieren Kazuko Miyamotos einzigartige performative Sensibilität für die Beziehung zwischen Körper, Raum, und Material sowie für Themen wie Arbeit und Sichtbarkeit.


In den 1970er und 1980er-Jahren entwickelte Kazuko Miyamoto viele ihrer Arbeiten im Rahmen der von und für (ausschließlich) weiblich identifizierende Künstlerinnen betriebenen A.I.R. Gallery in New Yorks Stadtteil SoHo. In ihrer eigenen Galerie auf der Lower East Side, Onetwentyeight, setzt sie sich weiterhin für feministische und kollektive Praktiken ein. Das Begleitprogramm der Ausstellung wird die Rolle von Kollaboration, Performance und Feminismus in Miyamotos Werk und deren Bedeutung in der Stadt Berlin hervorheben. Im Rahmen eines Seminars in Zusammenarbeit mit der Universität der Künste Berlin (UdK Berlin) rekonstruiert eine Gruppe von Studierenden Arbeiten der Künstlerin – Brücken aus Seilen und Holz, die ursprünglich 1982 im Bryant Park in New York installiert wurden. Sie werden ortsspezifisch für den Hof der KW produziert und sind während der Ausstellungslaufzeit dort zu sehen.


Begleitend zur Ausstellung erscheint eine neue Publikation mit Gesprächen und Statements von und mit Freund*innen, Familie, Künstlerkolleg*innen und Kollaborateur*innen von Kazuko Miyamoto, herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König.


Kuratorinnen: Emma Enderby, Sofie Krogh Christensen
Assistenzkurator*in: Lara Scherrieble


Kazuko Miyamoto wurde 1942 in Tokio geboren, wo sie am Gendai Bijutsu Kenkyujo (Contemporary Art Research Studio) studierte. 1964 zog sie nach New York und besuchte die Art Students League of New York (1964–1968). Ab 1968 arbeitete sie mit Sol LeWitt zusammen und assistierte ihm bei seinen Skulpturen und Wandzeichnungen. 1973 hatte Miyamoto ihre ersten Einzelausstellungen in New York und Bari. Von 1974 bis 1983 war sie Mitglied der A.I.R. Gallery in New York, wo sie regelmäßig ausstellte und Ausstellungen wie Dialectics of Isolation (1980) mitkuratierte. Sie nahm auch an bedeutenden Gruppenausstellungen teil, von denen die 1972 gezeigte Schau 13 Women Artists mit Louise Bourgeois, Loretta Dunkelman, Pat Lasch, Patsy Norvell und Joyce Robins, Mitgliedern des Women's Ad Hoc Committee, in 117-119 Prince Street die bekannteste ist. 1986 gründete sie die Galerie Onetwentyeight in New York als Plattform für BIPOC- und Diaspora-Künstler*innengemeinschaften. Einzelausstellungen hatte sie im Belvedere 21 in Wien (2024), im Museo d'Arte Contemporanea Donnaregina in Neapel (2023), in der Japan Society in New York (2022), in der A.I.R. Gallery in New York (2017), im Circuit in Lausanne (2015), in der Japan Foundation in Neu-Delhi (2015) und in der Kunsthalle Krems (Österreich, 2008).


Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds
Mit zusätzlicher Unterstützung durch die Henry Moore Foundation
Mit Dank an EXILE Gallery, Galleria Alessandra Bonomo, Take Ninagawa und Zürcher Gallery

Preisinformation:

Der Erwerb von Tickets ist ausschließlich vor Ort und mit Kartenzahlung möglich. 
Folgende Karten werden akzeptiert: Girocard, Mastercard, VISA, Maestro, VISA Electron und ApplePay. Regulär 10 € / Ermäßigt 6 €. Berlin Welcome Card-Inhaber*innen 6 € / Ermäßigt 4,50 €. Ermäßigung gilt für Schüler*innen, Studierende, Bundesfreiwilligendienst-Leistende, BBK-Mitglieder, ALG 1 – Bezieher*innen, Auszubildende, Inhaber der Ehrenamtskarte und Schwerbehinderte (mindestens 50 v. H. MdE) gegen Vorlage des Nachweises. Freier Eintritt: bis einschließlich 18 Jahre, für Freunde der KW und Berlin Biennale und KW Lover*, Berechtigungsnachweis-Inhaber*innen (ehemals berlinpass), Bezieher*innen von ALG II, Immatrikulierte Studierende der Weißensee Kunsthochschule Berlin und Universität der Künste Berlin , ICOM Mitglieder, Museumsbund Mitglieder. Assistenztiere sind in den Ausstellungsräumen gestattet. Bitte weisen Sie sich an der Kasse entsprechend aus. Andere Tiere sind nicht zugelassen.

Location

KW Institute for Contemporary Art Auguststraße 69 10117 Berlin

Weitere Termine

Hol dir jetzt die Rausgegangen App!

Sei immer up-to-date mit den neuesten Veranstaltungen in Berlin!