Wir leben unbestritten in krisenhaften Zeiten. Dreifachkrise aus Biodiversitätsverlust, Klimakrise und Verschmutzung, Krise der Demokratie, Krise des Sozialstaats, Krise der deutschen Wirtschaft, Krise der internationalen Zusammenarbeit.
Tagtäglich sind wir als Organisationen und als Bürger*innen konfrontiert mit den Auswirkungen einer komplexen Gesellschafts- und Politikentwicklung.
Trotz dieser universalen Krisenlage scheint die verbreitete Reaktion ein Rückzug auf Kerngeschäft und Absage an transformative Zukunftsvisionen. Zunehmend werden Themen wie Umweltschutz oder soziale Gerechtigkeit gegenüber Wirtschaftswachstum und der Konsolidierung einer vermeintlichen „Mitte“ abgewogen.
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe muss sich für deutsche Exportinteressen lohnen. Nachhaltigkeitsstrategien in Unternehmen verlieren ihren Stellenwert, ein grüner Umbau der Industrie wird in Frage gestellt. Internationale Prozesse finden keinen Konsens oder verblassen im Umsetzungsstillstand.
Mit Expert*innen wollen wir diskutieren, wie verschiedene politische Akteure mit den Krisen umgehen und wie ihr Blick auf gesellschaftliche, politische und ökonomische Umwälzungen ist. Welche Strategien braucht es, welche neuen Allianzen oder Schärfung von Unterschieden? Welche Verantwortlichkeiten, Machtstrukturen aber auch Lösungen können wir in dieser vermeintlichen neuen Normalität von Krisen erkennen? Und: Leben wir eigentlich alle in der gleichen Krise?
Eine Diskussion mit
Dr. Julia Duchrow, Generalsekretärin Amnesty International Deutschland
Frederik Palmer, Leiter der Stabstelle für Grundsatz- und Zukunftsfragen, AWO Bundesverband
Sebastian König, Landesgeschäftsführer BUND Thüringen
Dr. Evin Zozan, Referentin Circular Economy & Nachhaltigkeit, Verband der Automobilindustrie
Moderation: Marie-Luise Abshagen, stellvertretende Leitung Forum Umwelt und Entwicklung
Ankommen und Registrierung ab 18:00 Uhr.