FOTO: © Victoria Nazarova

Museum of Uncounted Voices

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Ein wandelbarer, bespielter Museumsraum eröffnet Einblicke in die brüchige Geschichte der UdSSR. Zwischen scheinbar objektiver Geschichtsschreibung und persönlichen Brüchen entsteht ein Parcours, der die Konflikte und Zeitbomben vergangener Grenzziehungen beleuchtet – hochaktuell und eindringlich.

Am 30. Dezember 1922 wurde im Moskauer Bolschoi-Theater die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken gegründet. 100 Jahre später konzipiert die Kritikerin, Kuratorin und Theatermacherin Marina Davydova das “Museum of Uncounted Voices”. Davydova zeigt in ihrer Arbeit von 2023, wie die Grenzen der Nationalstaaten innerhalb der UdSSR entstanden sind, warum sich diese Grenzen heute als Zeitbomben entpuppen und inwiefern sich die Kulturen der Länder, die einst die Sowjetunion bildeten, schon immer unterschieden haben. Das Publikum betritt einen als Museum konstruierten Raum, der vor ihren Augen bespielt wird, sich verwandelt und einen Parcours durch komplexe Zusammenhänge und Referenzen anbietet. Von einer scheinbar objektiven Geschichtsschreibung führt der Weg hin zum Widersprüchlichen, zum existenziell Biografischen. 
Die HAU-Auftragsarbeit wurde 2023 im Rahmen der Wiener Festwochen uraufgeführt und war im HAU2 zuletzt im Oktober desselben Jahres zusehen. Nun wird die gefeierte Theaterarbeit von Marina Davydova wiederaufgenommen und hat nicht an Aktualität verloren. Als öffentliche Opponentin des Krieges Russlands gegen die Ukraine lebt die Theatermacherin nach wie vor im Berliner Exil.

Die Uraufführung von “Museum of Uncounted Voices” war 2023 Teil des “Voices” Festivals. Nun findet “Voices Berlin Festival” 2025 vom 24.10. bis 16.11. auch am HAU statt. 

Pressestimmen:
“Marina Davydovas theatrale Installation ‘Museum of Uncounted Voices’, die im Rahmen der Wiener Festwochen uraufgeführt wurde, greift hochpolitische Sujets auf, verwebt diese zu einer Großlektion in Geschichte – und verheddert sich dabei bald in allerschönste Widersprüche: Geschichte schnurrt hier nicht als Kontinuum ab, sondern wird ständig neu konstruiert und dekonstruiert.”
Petra Paterno auf nachtkritik.de

Location

HAU2 Hallesches Ufer 32, 10963 Berlin 10963 Berlin

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