In ihrer grafisch-lyrischen Gemeinschaftsarbeit „NACHT NAHT“ pilgern Matthias Behne und Holger Brülls mit Pathos und Witz jenen Nahtstellen und Einsäumungen entlang, die gesellschaftliche Dystopie und individuelle Verlusterfahrung schicksalhaft verweben.
So führt sie ihr Weg durch gespenstische Berglandschaften und Alltagstristessen, an merkantilen, sexuellen sowie religiösen Glücksversprechen vorbei, schließlich zum Rummel und zur Erkenntnis: „man soll die nacht / nicht vor dem morgen loben / die nacht hat helle ränder / die man im dunkeln / nur sieht / am besten / augen zugenäht / und durch“.
Matthias Behne,1970 in Stendal geboren, Ausbildung zum Werkzeugmacher, 1995 bis 2000 Studium Produkt- und Kommunikationsdesign an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, seit 2000 als selbständiger Designer und Fotograf tätig. Zahlreiche Ausstellungen und Veröffentlichungen. Mitglied im AGD und im BBK Sachsen-Anhalt, lebt in Halle (Saale).
Holger Brülls,1962 geboren in Mönchengladbach, 1981 bis 1990 Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Psychologie in Bonn, lebt und arbeitet seit 1991 in Halle (Saale), tätig als Kunsthistoriker, Denkmalpfleger, Kurator und Autor. Literarische Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien (Palmbaum, Jahrbuch der Lyrik, DIE RAMPE, Margelles, DAS GEDICHT u.a.), zuletzt erschien der Gedichtband „böser garten“ im Quartus-Verlag, Jena 2024.